Politik

Härte gegen Stahlkonzern: Hollande droht ArcelorMittal mit Enteignung

Lesezeit: 1 min
28.11.2012 00:51
Ein Treffen zwischen dem Chef von ArcelorMittal und dem französischen Präsidenten am Dienstag hat keine Entspannung im Streit um das Werk Florange gebracht: François Hollande forderte eine Garantie für die Arbeitsplätze - sonst wird das Werk verstaatlicht.
Härte gegen Stahlkonzern: Hollande droht ArcelorMittal mit Enteignung

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

François Hollande bewies am Dienstag, dass der harte Ton seines Industrieministers Arnaud Montebourg gegen den Stahlriesen ArcelorMittal kein Ausrutscher war, sondern offenbar Teil der industripolitischen Startegie der französischen Sozialisten (mehr dazu hier). In einem Treffen mit dem Chef des Konzerns, Lakshmi Mittal, sagte Hollande, der Inder müsse die in Frage stehenden 629 Arbeitsplätze garantieren oder er werde enteignet. In diesem Fall will Hollande das Werk als Ganzes verkaufen. Unter anderem sind russische Interessenten als potentielle Käufer im Gespräch.

ArcelorMittal beschäftigt 20.000 Arbeiter in Frankreich und weigert sich, dem französischen Ansinnen nachzugeben. Eine Teilschließung sein unausweichlich, ein Komplettverkauf dagegen unmöglich, weil das Werk mit den anderen Niederlassungen von ArcelorMittal in Frankreich eing verzahnt ist.

Der Konflikt hat nun auch eine bizarre, innereuropäische Dimenison erreicht. Bei einem Besuch in Indien sagte der Londoner Bürgermeister Boris Johnson auf französisch: "Venez à Londres, mes amis!" (Kommen Sie nach London, meine Freunde!)


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...