Politik

„Judenliste“ gefordert: Offener Antisemitismus in Ungarn

Lesezeit: 1 min
28.11.2012 09:52
Ein Mitglied der rechtsradikalen Jobbik-Partei hat sich im ungarischen Parlament öffentlich für eine Liste ausgesprochen, auf der jüdische Politiker und Regierungsmitglieder stehen sollten, die angeblich eine Gefahr für die nationale Sicherheit darstellten.
„Judenliste“ gefordert: Offener Antisemitismus in Ungarn

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Härte gegen Stahlkonzern: Hollande droht ArcelorMittal mit Enteignung

Der Abgeordnete Marton Gyongyosi hat im Kontext des Krieges zwischen Israel und den Palästinensern eine Auflistung von Juden gefordert. Die Spannungen im Gaza-Konflikt rechtfertigten dies, sagte der Politiker der rechtsradikalen Jobbik-Partei einem Bericht der FT zufolge. Mitglieder aller anderen Parteien des ungarischen Parlaments äußerten sich geschockt auf diese Forderung.

„Jobbik hat schon immer antisemitische Äußerungen im Parlament gebracht, aber niemand hat bislang eine Liste gefordert“, sagte Tim Szabo von der grünen LMP. „Das ist inakzeptabel in einer Demokratie.“ Holocaust-Überlebende äußerten sich beschämt von der antisemitischen Attacke Gyongyosis: Diese Ankündigung erzeuge „Angst, obwohl klar ist, dass es sich nur um politische Zwecke handelt“, sagte ein Vertreter einer jüdischen Vereinigung.

Gyongyosi versuchte aufgrund der scharfen Kritik an seiner Person indes, seine Aussage zu relativieren. Er meine ausschließlich Bürger mit israelisch-ungarischer Staatsbürgerschaft und er bedauere das Missverständnis. Es gehe ihm ausschließlich um die nationale Sicherheit Ungarns.

Weitere Themen:

Griechenland wie in den 50er Jahren: Schulen werden nicht geheizt

Portugal: Tausende Menschen protestieren gegen Sparpolitik

Das Ende des Waffenscheins: US-Bürger bauen Pistolen mit 3D-Druckern

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Die neuen, elektrifizierten Honda-Modelle

Komfort, Leistung und elektrische Antriebe – das gibt es alles mit den brandneuen Honda-Modellen als E-Auto, Plug-in-Hybrid und...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis steigt auf Rekordhoch, Kurssprung für Bitcoin
04.12.2023

Der Goldpreis in Dollar stieg am Montag so hoch wie niemals zuvor. Und auch Bitcoin hat seine Rally mit einem massiven Sprung fortgesetzt....

DWN
Finanzen
Finanzen Creditreform: Insolvenzen steigen 2023 kräftig an
04.12.2023

Nach Angaben von Creditreform steigen die Firmen-Insolvenzen 2023 in Deutschland um 23,5 Prozent. Dafür nennt die Wirtschaftsauskunftei...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Wirtschaft erwartet Schlimmes
04.12.2023

Die deutsche Wirtschaft rechnet laut IW-Umfrage auch im kommenden Jahr nicht mit einem Aufschwung. IW-Konjunkturchef Michael Grömling...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Schwachses EU-Geschäft: Deutsche Exporte fallen unerwartet
04.12.2023

Die deutschen Exporte sind im Oktober wegen des mauen Europa-Geschäfts überraschend den zweiten Monat in Folge gesunken. Ökonomen hatten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ölgigant Exxon will Lithium abbauen
03.12.2023

Wohin nur mit all den Öl-Einnahmen, fragte sich wohl der größte Ölkonzern der USA. Die Antwort lautet: Diversifikation. Exxon plant nun...

DWN
Politik
Politik Geopolitisches Erdbeben: Wem gehört die Levante?
03.12.2023

Die Levante wird Schauplatz eines Konflikts zwischen Ost und West. Überraschenderweise schalten sich jetzt die BRICS-Staaten ein und...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilie für lebenslange Rente verkaufen: Lohnt sich das?
03.12.2023

Senioren können mit der Immobilien-Leibrente das Einkommen aufbessern und in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Ist das sinnvoll...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Ratgeber: Wenn der Autovermieter für den Kunden keinen Wagen hat
03.12.2023

Von Beschwerden über Mietwagen-Verleiher hört man immer wieder mal. Die gebuchte Fahrzeugklasse nicht vorhanden, überteuerte...