Finanzen

Nach Griechen-Deal: Auch Portugal fordert Erleichterung beim Schuldendienst

Lesezeit: 1 min
28.11.2012 14:27
Im Zuge der Gleichbehandlung werden auch Irland und Portugal günstigere Bedingungen für ihr Bailout-Programm erhalten, so der portugiesische Finanzminister. Bisher gestaltete sich dies aber beispielsweise mit Blick auf die Bankengelder an Spanien und Irland als äußerst schwierig.
Nach Griechen-Deal: Auch Portugal fordert Erleichterung beim Schuldendienst

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Steinmeier bekommt kalte Füße: „Brauchen mehr Zeit für Griechen-Beratung“

Der neue Griechenland-Deal ist noch keine zwei Tage alt, da melden sich bereits die ersten, ebenfalls unter den Rettungsschirm geschlüpften Staaten zu Wort und fordern ähnliches. Die getroffenen Entscheidung zu Griechenland, um die Verschuldung des Landes zu reduzieren, werden auch für Portugal und Irland unter dem „Grundsatz der Gleichbehandlung“ zutreffen, sagte der portugiesische Finanzminister Vitor Gispar am Dienstag dem Parlament. Insofern würden beide Länder auch günstigere Bedingungen für ihre Kredite über den EFSF erhalten, zitiert die portugiesische Zeitung Jornal de Negócios den Finanzminister. Angesichts der wachsenden Proteste in seinem Land, würde das dem Finanzminister natürlich entgegenkommen (hier).

Neben einer Verlängerung der Kreditlaufzeiten wurde unter anderem für Griechenland beschlossen, dass die EZB auf die für die gekauften griechischen Anleihen erwirtschafteten Zinsgewinne verzichtet (mehr hier). Ähnliches ist in Portugal denkbar. Allerdings wäre es nicht das erste Mal, dass eine Erleichterung für ein gestraucheltes Land nicht auch zu Erleichterungen in anderen Ländern führt. Im Zuge der angestrebten direkten Finanzierung der Banken Spaniens über den ESM, soll die Schuldenlast des Landes reduziert werden. Würden die geplanten Bailout-Gelder nicht direkt an die Banken fließen, würden sie an den spanischen Staat gehen und somit die Verschuldung des Landes erhöhen. Seit geraumer Zeit versucht Irland nun, mit Blick auf die Gleichberechtigung eine ähnliche Zusage zu bekommen. Bisher jedoch ohne großen Erfolg.

Weitere Themen

Griechenland: Merkels heimliche Zustimmung zu deutschen Verlusten

Krise erfasst Frankreich: Staatsschulden und Wirtschaftsflaute treiben Arbeitslosigkeit auf Rekordhoch

„Judenliste“ gefordert: Offener Antisemitismus in Ungarn


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik DWN-Interview mit Ex-Militärberater Jörg Barandat: „Wasser und Energie sind untrennbar miteinander verbunden.“
19.05.2024

Wasser sollte nicht getrennt von anderen Faktoren wie Energie und Klima betrachtet werden, sagt Jörg Barandat, langjähriger Berater...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Im Sog der Krise: Chinas Immobilienbranche unter Druck
19.05.2024

Seit einigen Jahren belastet die Immobilienkrise China und beeinträchtigt das wirtschaftliche Wachstum. Die Geduld vieler Gläubiger...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft EU-Kommission unterstützt Lausitz: Auf dem Weg zum "Netto-Null-Valley"
19.05.2024

Wie kann man ohne die Freisetzung von Treibhausgasen produzieren? Das Kohlerevier in der Lausitz strebt danach, als Modellregion in Europa...

DWN
Politik
Politik 75 Jahre Europarat: Ein Jubiläum in turbulenten Zeiten
19.05.2024

Der einst stolze Europarat feiert sein 75-jähriges Bestehen, doch das Jubiläum findet inmitten von Krisen und Unsicherheit statt,...

DWN
Finanzen
Finanzen P2P-Kredite als alternative Geldanlage: Chancen und Risiken
19.05.2024

P2P-Kredite sind eine aufstrebende Anlageklasse, die Privatpersonen ermöglicht, direkt in den Kreditbedarf anderer Privatpersonen zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Vom Erfolg zur Krise: Wie Adidas seine Dominanz im Sportmarkt verlor
19.05.2024

Adidas, einst ein Riese im Sportmarkt, kämpft nach katastrophalen Kooperationen und einem Börsenabsturz gegen den Aufstieg von Nike. Mit...

DWN
Finanzen
Finanzen Kreditanstalt für Wiederaufbau in der Kritik, nutzt Potenzial unzureichend
19.05.2024

Eine neue Studie der Stiftung Klimaneutralität zieht eine kritische Bilanz zur Rolle der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Demnach...

DWN
Politik
Politik Scholz verspricht Hilfe - Überschwemmungen im Saarland zeigen Naturgewalt
19.05.2024

Bundeskanzler Olaf Scholz besuchte Kleinblittersdorf im Saarland, um nach den heftigen Regenfällen und Überschwemmungen Hilfe zu...