Finanzen

Wegen Libor-Ermittlungen: Deutsche Bank bildet Rückstellung

Lesezeit: 1 min
29.11.2012 01:30
Die Deutsche Bank hat erstmals eingeräumt, wegen des Libor-Skandals Rückstellungen gebildet zu haben. Die Bank rechnet offenbar damit, in dem Verfahren nicht ungeschoren davon zu kommen.
Wegen Libor-Ermittlungen: Deutsche Bank bildet Rückstellung

Aktuell: Verdacht auf Steuerhinterziehung: Razzia bei der HypoVereinsbank

In der Anhörung von dem Haushalts-Ausschuss des Deutschen Bundestages hat der für Rechtsfragen zuständige Vorstand Stephan Leitner erstmals eingeräumt, dass die Bank eine Rückstellung für das Libor-Verfahren gebildet hat. Dies bedeutet: Die Bank stellt sich darauf ein, eine wie immer geartete Strafzahlung zu kassieren. Zur Höhe wollte sich Leitner nicht äußern. Die Rückstellung sei angemessen, um Belastungen aus den Libor-Ermittlungen abzudecken. Bisher hatte die Bank lediglich gesagt, dass sie mit den Ermittlern kooperiere.

Leitner, der von Deutsche Bank-Chef Anshu Jain nach Berlin geschickt worden war, bekräftigte, dass es sich bei Fehlern der Deutschen Bank um individuelle Mitarbeiter gehandelt habe. Interne Untersuchungen hätten keine Verwicklungen von ehemaligen oder aktuellen Vorstandsmitgliedern ergeben.

Seit 2001 leitete Jain als Chef des Investmentbankings der Deutschen Bank die Abteilung Global Markets. Die Trader, die jahrelang den Libor-Satz manipulierten, waren Jain unterstellt.

Der ehemalige Risiko-Vorstand Hugo Bänziger räumte immerhin ein, dass die Kontrollmechanismen der Bank nicht so gut gewesen seien wie gedacht.

Die britische Barclays Bank war wegen der Manipulationen zu einer Strafe von einer halben Milliarde Dollar verdonnert worden. Beobachter halten es für denkbar, dass die Deutsche Bank eine Strafe in der Höhe von mehreren hundert Millionen auferlegt bekommen könnte.

Weitere Themen

Raffelhüschen: Inflation wird Kaufkraft der Rentner zerstören

Mysteriös: Iranischer Tanker verschwindet spurlos vor griechischer Küste

Börsen-Chaos in Stockholm wegen Monster-Order

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

DWN
Ratgeber
Ratgeber Nächstes Debakel: Grundsteuer-System von Olaf Scholz auch verfassungswidrig?
08.12.2023

Nach zwei Entscheidungen des Finanzgerichts in Rheinland-Pfalz vor wenigen Tagen droht das maßgeblich einst von Olaf Scholz (als...

DWN
Politik
Politik US-Streitkräfte aktivieren Weltraumkommando in Ramstein
08.12.2023

Mit einem im rheinland-pfälzischen Ramstein stationierten Weltraumkommando für Europa und Afrika rüstet sich das US-Militär für...

DWN
Politik
Politik CSU fordert Wiedereinstieg in die Atomkraft
08.12.2023

Die CSU fordert den Wiedereinstieg in die Nuklearenergie - genauer gesagt, in ihre modernste Varianten.

DWN
Finanzen
Finanzen Acht-Stunden-Dinner ohne Ergebnis - EU hadert weiter mit Schuldenregeln
08.12.2023

Die europäischen Finanzminister haben sich nicht auf eine Reform der Schuldenregeln einigen können. Unabhängig davon steigen die...

DWN
Immobilien
Immobilien Wo gibt es die größten Immobilienangebote unter 250.000 Euro und aufwärts?
08.12.2023

Immobilienpreise sinken, doch die Finanzierungsbedingungen für den Kauf sind schwieriger geworden. Wo gibt es aktuell das größte Angebot...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ökonom warnt: Deutschland droht Zusammenbruch seiner Wertschöpfung
07.12.2023

Der Schock über die Ergebnisse der jetzt vorgestellten PISA-Studie 2022 ist groß, Deutschland gleitet in eine tiefe Bildungskrise. Über...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Kassen erwirtschaften Defizit bis Ende September
08.12.2023

Die gesetzlichen Krankenversicherungen haben in den ersten neun Monaten dieses Jahres ein hohes Defizit verbucht.

DWN
Immobilien
Immobilien Pfandbriefbanken: Höhepunkt der Immobilienkrise liegt noch vor uns
07.12.2023

Die Finanzmärkte wetten darauf, dass die EZB die Zinsen bald wieder senkt. Dies dürfte auch Auswirkungen auf den Immobilienmarkt haben,...