Deutschland

Bundesagentur erwartet 3 Millionen Arbeitslose und massive Kurzarbeit

Die Konjunkturschwäche trifft den deutschen Arbeitsmarkt immer stärker. Die Bundesagentur für Arbeit erwartet einen weiteren Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Die erhoffte Herbstbelebung bleibt aus.
29.11.2012 18:02
Lesezeit: 1 min

Aktuell: SPD pro Merkel: Ja zu Griechen-Rettung

Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA) Frank-Jürgen Weise rechnet nach dem Jahreswechsel mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Bald sollen wieder mehr als drei Millionen Menschen ohne Job sein. Der Arbeitsmarkt hinkt der Wirtschaft immer knapp ein halbes Jahr hinterher. Die OECD hat das Wirtschaftswachstum für Deutschland entgegen den Prognosen der Kanzlerin deutlich herabgesetzt (mehr hier).

Die Arbeitslosenzahl stieg, wenn auch nur leicht, im November den achten Monat in Folge. Über die Wintermonate wird erwartet, dass sich dieser Trend fortsetzt. Der Arbeitsmarkt reagiere aber dennoch „robust“, so Weise einem Bericht von Reuters zufolge. Die erhoffte Herbstbelebung ist dennoch bislang ausgeblieben.

Die nachlassende Dynamik soll über das Modell der Kurzarbeit aufgefangen werden. Vor allem in der Automobilindustrie sind die Werke schon länger nicht mehr voll ausgelastet (hier). Auch im Maschinenbau wird die Kurzarbeit mehr an Bedeutung gewinnen. Voraussichtlich werde sich das Das Volumen der Kurzarbeit im nächsten Jahr von rund 60.000 auf mehr als 200.000 Beschäftigte nahezu vervierfachen.

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen signalisierte, notfalls die Regelungen für die Einführung von Kurzarbeit in den Betrieben lockern zu wollen, will aber noch nichts überstürzen. Gewerkschaften fordern eine Verlängerung der Bezugsdauer im Falle von Kurzarbeit. So solle Kurzarbeitergeld bis zu sechs Monate lang fortgezahlt werden können. „Wir sind hoch wachsam, aber es gibt keinen Grund für hektische Reaktionen“, sagte von der Leyen.

Weitere Themen:

EU-Gericht: EZB-Deal mit Goldman und Athen muss geheim bleiben

Untreue-Vorwurf: Staatsanwalt klagt Chef der Journalisten-Gewerkschaft an

Nun fix: Handelsblatt schnappt sich FTD-Überreste

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.