Politik

Türkei empört: „Hässlicher Angriff auf Erdogan im deutschen Staatsfernsehen“

In der Türkei ist die Empörung über die Schmähkritik von Jan Böhmermann über den türkischen Präsidenten Erdogan groß. Der türkische Botschafter in Deutschland sagt, mit dem Beitrag sei auch die Grenze zum Rassismus überschritten.
02.04.2016 02:04
Lesezeit: 1 min
Türkei empört:  „Hässlicher Angriff auf Erdogan im deutschen Staatsfernsehen“
Jan Böhmermann im ZDF. (Screenshot: Dailymotion)

In der Türkei ist die neue ZDF-Satire über Präsident Recep Tayyip Erdogan auf einhellige Ablehnung gestoßen:

Die regierungsnahe Zeitung Sabah titelt: „Hässlicher Angriff auf Erdogan im deutschen Staatsfernsehen“ und schreibt:

Der deutsche Staatssender ZDF hat eine Sendung gebracht, in der schwerwiegende Verleumdungen gegen den Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan vorgebracht wurden. Aufgrund von Zuschauerprotesten musste die Sendung „Neo Magazin Royal“ aufgrund der Hetze gegen die Türkei und gegen das türkische Volk aus dem Programm genommen werden.

Die Online-Zeitung Haber7 titelt: „Turkophobie beim deutschen Staatssender“ durch den Fall Böhmermann:

Das deutsche Staatsfernsehen ZDF hat unter dem Vorwand der Satire eine Sendung gebracht, die sich als Hetzkampagne gegen Erdogan und das türkische Volk entpuppte. Da die Sendung nicht den Satire-Kriterien des ZDF entsprach und es zahlreiche Proteste gab, wurde sie wieder aus dem Programm genommen.

Auch er türkische Botschafter in Berlin, Hüseyin Avni Karslioglu, äußerte sich zur Sendung von Böhmermann. „Diese Sache hat nichts mit Presse- oder Meinungsfreiheit zu tun, sondern befindet sich im Abgrund der Widerwärtigkeit und geht sogar über die Grenzen des Rassismus. Das ist keine Frage der Toleranz oder der Kritik. Hier wird auf dies gesamte türkische Bevölkerung abgezielt. Niemand soll hier auftreten und sagen, dass ein Politiker und nicht ein ganzes Volk im Visier ist. Das stimmt einfach nicht. Könnte man dasselbe mit einem Israeli machen? Unmöglich“, zitiert TRT Haber den Botschafter.

Die Nachrichtenagentur Anadolu titelt: „Türken in Deutschland protestieren gegen das ZDF“:

Die Türken in Deutschland haben als Zeichen ihres Protests einen schwarzen Kranz vor dem ZDF-Gebäude im Mainz platziert. Zudem wurde der Sender überschüttet mit Protestbriefen. Die Protestaktion wurde von der UETD (UETD heißt Union Europäisch Türkischer Demokraten und ist das deutsch-türkische Pendant zu AIPAC in den USA, Anm. d. Red.) organisiert. Zuvor hatte das ZDF unter dem Deckmantel der Satire den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan attackiert und beleidigt.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Cyberbedrohungen: Unternehmen stehen vor einer Zeitenwende – Sicherheit wird zur wirtschaftlichen Überlebensfrage
29.04.2025

Die Weltwirtschaft hat einen neuen, unsichtbaren Frontverlauf – und dieser verläuft mitten durch die digitalen Netzwerke globaler...

DWN
Politik
Politik Die Hälfte der Deutschen glaubt: Elektroautos sind ein grüner Bluff – was das für Europa bedeutet
29.04.2025

Trotz Milliardensubventionen verliert die grüne Transformation rasant an Rückhalt. Bürger zweifeln, Experten warnen – Europa droht der...

DWN
Politik
Politik Spionage AfD: Ex-Krah-Mitarbeiter angeklagt
29.04.2025

Ein ehemaliger Mitarbeiter des AfD-Politikers Maximilian Krah steht im Verdacht, für einen chinesischen Geheimdienst gearbeitet zu haben...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Zölle: Deutsche Unternehmen bleiben erstaunlich gelassen
29.04.2025

Trotz der hitzigen Rhetorik aus Washington und düsteren Prognosen internationaler Organisationen wie dem IWF zeigen deutsche Unternehmen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alphabet greift nach Europas Kapital: Anleihe-Offensive des Google-Konzerns mit Signalwirkung
29.04.2025

Die Alphabet-Anleihe ist mehr als ein Finanzmanöver: Sie markiert einen geopolitischen Wendepunkt – und eine Kampfansage im Rennen um...

DWN
Politik
Politik US-Zölle: Trump reagiert auf Druck der Autobranche
29.04.2025

US-Präsident Trump rudert bei seiner Zollpolitik zurück: Nach heftiger Kritik aus der Autoindustrie will das Weiße Haus nun Entlastungen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Wertekrieg: Warum es ökonomisch vernünftig ist, das Wort „Vielfalt“ zu streichen
29.04.2025

Von der internationalen Wirtschaftselite kaum beachtet, vollzieht sich derzeit in den USA eine tektonische Verschiebung – nicht in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Microsoft vollzieht leisen Rückzug aus China – Angst vor Trump-Sanktionen wächst
29.04.2025

Während sich die Spannungen zwischen den USA und China weiter zuspitzen, zieht sich ein globaler Technologieriese offenbar still und...