Politik

Frankreich nervös: Spanien soll endlich EU-Rettung anfordern

Die Regierung in Paris fürchtet ein Übergreifen der Spanien-Krise auf Frankreich. Weil eine Spanien-Rettung die Märkte von Frankreichs Problemen ablenken könnte, drängen die Franzosen die Spanier auf einen raschen Bailout. Diese ziehen es vor, einfach ihre Rechnungen nicht mehr zu bezahlen.
13.12.2012 01:47
Lesezeit: 1 min

Frankreich will unbedingt einen spanischen Bailout durch die Institutionen von ESM und EZB. Seit Oktober werden regelmäßig Stimmen aus Paris laut, dass die Regierung Mariano Rajoys kurz vor einem offiziellen Hilfsantrag der EU steht (mehr hier). Bislang ist es jedoch nicht dazu gekommen, Spanien will sich diese Option offen halten und setzt indes unverändert seinen Sparkurs fort (hier).

Die spanische Zeitung El Pais berichtet unter der Angabe einer nicht genannten Quelle aus dem deutschen Regierungskreis, es sei nicht Deutschlands Position Spanien zu einem Hilfsantrag zu überreden. Es gebe aber „europäische Partner, die Spanien unter Druck setzen, sich für diesen Schritt zu entscheiden“. Dieser Druck komme überwiegend aus Frankreich.

Frankreich ist besorgt, dass die Probleme in Italien auch auf das eigene Land überschwappen könnten (hier). Neue externe Schocks oder Enthüllungen über eine weitere Lücke im Haushalt eines der großen Euro-Länder könnten die Rating-Agenturen dazu bewegen, die Kreditwürdigkeit Frankreichs oder Italiens herabzustufen.

Regierungssprecher Roman Nadal reagierte auf die Unsicherheit über die Haltung Frankreichs mit klaren Worten: „Spanien allein trägt die Verantwortung für die Entscheidung“ für einen Hilfsantrag. Eine offene Frage bleibt, ob es nicht vielleicht zu spät sein wird, wenn es tatsächlich so weit kommt.

Weitere Themen:

Flashmob in Leipzig: Verteidigungsminister de Maizière muss Vortrag abbrechen

Erfolg auf Griechisch: EU muss für Schuldenkauf 1,3 Milliarden Euro draufzahlen

Banker: Bargeld muss abgeschafft werden, um die Zivilisation zu retten

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...