Trotz Rekordverkaufszahlen hat BMW im Startquartal in seinem Kerngeschäft etwas weniger verdient. In der Autosparte gab der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 1,7 Prozent nach auf gut 1,76 Milliarden Euro, wie der Münchner Premiumhersteller am Dienstag mitteilte. Analysten hatten laut Reuters mit einem Anstieg auf mehr als 1,8 Milliarden Euro gerechnet.
Im Quartalsbericht führte BMW höhere Kosten für Vertrieb und Verwaltung an. Zudem sei der Konkurrenzkampf im Markt hoch – das drückt auf die Preise. In den USA etwa, dem zweitgrößten Automarkt nach China, liefen die Geschäfte für die Bayern zuletzt schlechter. Die Rendite (Ebit-Marge) im Segment Automobile gab auf 9,4 (9,5) Prozent nach. Damit lagen die Münchner vor dem Rivalen Daimler mit 7,1 Prozent in der PKW-Sparte – und auch über den Erwartungen der Analysten.
„Entscheidend ist für uns nicht der kurzfristige Erfolg, sondern nachhaltiges und profitables Wachstum“, sagte Vorstandschef Harald Krüger – auch wenn BMW verliert. Wie die Konkurrenz muss BMW den Umbruch zu neuen Antriebsformen und Vernetzung stemmen. Forschung und Entwicklung verschlingen Milliarden, die Krüger vor allem durch den Verkauf großer Limousinen wieder einspielen will. Große Hoffnungen ruhen deshalb auf dem Flaggschiff 7er, von dem zuletzt deutlich mehr Fahrzeuge verkauft wurden. Bei der Superluxusmarke Rolls-Royce brach der Absatz dagegen um 29 Prozent ein, vor allem wegen der angespannten Situation im arabischen Raum. Von allen drei Konzernmarken – das sind BMW, Mini und Rolls-Royce – wurden im ersten Quartal weltweit 557.605 Wagen verkauft (plus 5,9 Prozent). Der Umsatz sank dennoch minimal, weil Wechselkurseffekte etwa beim britischen Pfund und dem chinesischen Renminbi bremsten.
Auf Konzernebene steigerte BMW zu Jahresbeginn den Gewinn kräftig: Das Ergebnis vor Steuern (EBT) legte im ersten Quartal um 4,4 Prozent zu auf knapp 2,4 Milliarden Euro. Unterm Strich kletterte der Gewinn um 8,2 Prozent auf 1,64 Milliarden Euro.
Für das Gesamtjahr bekräftigte BMW-Chef Harald Krüger die Ziele: „Wir streben 2016 bei den Auslieferungen im Segment Automobile und dem Konzernergebnis vor Steuern leichte Zuwächse auf jeweils neue Bestmarken an.“ Zudem gehe der Konzern davon aus, auch in diesem Jahr der weltweit führende Premium-Hersteller zu bleiben. Im ersten Quartal schnitt im Markenvergleich Mercedes beim Absatz besser ab als BMW.
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