Politik

Türkei: Opposition sieht die Gefahr eines Bürgerkriegs

Für den Fall, dass in der Türkei das Präsidialsystem eingeführt wird, sieht der türkische Oppositions-Chef Kilicdaroglu die Gefahr eines Bürgerkriegs. Die Regierung in Ankara stuft Kilicdaroglus Warnung als Drohung ein.
12.05.2016 02:16
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der türkische Oppositions-Führer der sozialdemokratischen CHP, Kemal Kilicdaroglu, hat am Mittwoch die Bestrebungen des türkischen Staatschefs Erdogan, die Türkei in ein Präsidialsystem umzufunktionieren, scharf kritisiert. Der CHP-Chef zeigte sich besorgt über die Zukunft des Landes und drohte mit der Gefahr eines Bürgerkriegs. „Was für ein Präsidialsystem soll das sein, in dem einer redet und die Türkei  zum Schweigen verdammt wird. Der Richter soll dann gemäß seinen Vorstellungen Abgeordnetenlisten erstellen, aus denen dann die Legislative hervorgeht. Ein derartiges Präsidialsystem kann nicht umgesetzt werden, ohne dass Blut fließt“, zitiert die Hürriyet Kilicdaroglu.

Die regierungsnahen türkischen Medien werteten die Worte des Oppositions-Chefs als Drohung. „Was ist denn das für eine Gesinnung? Seit wann werden Verfassungsänderungen mit dem Blut von Menschen durchgeführt? Passt das zu einer Opposition? Bist du ein Putschist oder rufst du hier zum Putsch auf?“, sagte der türkische Wirtschaftsminister Mustafa Elitas als Reaktion auf die Aussagen von Kilicdaroglu.

Der Regierungssprecher Bülent Turan nutzte wesentlich harschere Worte gegen den türkischen Oppositions-Führer. „Was will Kilicdaroglu machen? Will er die Abgeordneten und Bürger, die sich für das Präsidialsystem einsetzen, umbringen lassen? Will er sie wie die Nazis in Gaskammern stecken?“, zitiert die Zeitung Takvim Turan.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Experte fürchtet politischen Schock in Europa: „Es ist tatsächlich beängstigend“
28.06.2025

Europa taumelt: Rechte Parteien sind auf dem Vormarsch, Frankreich droht der Machtwechsel. Experte Rahman warnt: Das „Trump-Moment“...

DWN
Technologie
Technologie Neue Technologien am Körper: Gehirnimplantate, künstliche Intelligenz, elektronische Tattoos
28.06.2025

Hightech greift immer direkter in den menschlichen Körper ein. Ob Gehirnimplantate, elektronische Tattoos oder künstliche Intelligenz...

DWN
Politik
Politik Machtverlust oder Wendepunkt? Irans Zukunft nach dem Konflikt
28.06.2025

Nach dem militärischen Schlagabtausch mit Israel steht der Iran politisch und gesellschaftlich unter Druck. Zwischen Machtkonsolidierung,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen So gelingt der Einstieg: KI im Personalwesen mit System etablieren
28.06.2025

Künstliche Intelligenz erobert Schritt für Schritt das Personalwesen. Deutschland liegt im europäischen Vergleich weit vorne – doch...

DWN
Politik
Politik Familienkonzern Trump: Wie der Präsidenten-Clan Milliarden scheffelt
28.06.2025

Die Trump-Familie vermischt Politik und Profit wie nie: Während Donald Trump das Weiße Haus beherrscht, expandieren seine Söhne mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Börsenausblick 2025: Drohen jetzt heftige Kursbeben?
28.06.2025

Die Sommermonate bringen traditionell Unruhe an den Finanzmärkten. Mit Trump im Weißen Haus steigen die Risiken zusätzlich. Erfahren Sie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Milliarden für heiße Luft: Ex-OpenAI-Chefin kassiert ohne Produkt
28.06.2025

Ein Start-up ohne Produkt, eine Gründerin mit OpenAI-Vergangenheit – und Investoren, die Milliarden hinterherwerfen. Der KI-Hype kennt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Social Travel: Hostelworld will Facebook des Reisens werden – mit Milliardenpotenzial
28.06.2025

Hostelworld will nicht länger nur Betten vermitteln, sondern das führende soziale Netzwerk für Alleinreisende werden. Warum der...