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Europäische Stahl-Industrie vor dem Überlebenskampf

Lesezeit: 1 min
27.12.2012 12:29
Nur noch die stabile Nachfrage aus China hat der weltweiten Stahlindustrie noch ein kleines Wachstum in diesem Jahr beschert. Die gedämpfte Nachfrage aus der Bau- und Automobilbranche setzt die europäischen Stahlkonzerne massiv unter Druck. Experten erwarten einen Überlebenskampf einiger Giganten.
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Die weltweite Stahlproduktion wird vermutlich im kommenden Jahr lediglich um 2,9 Prozent steigen – und dass auch nur, da sie von einem Wachstum von etwa 3,5 Prozent in China unterstützt wird. Mit diesen schlechten Aussichten rechnen zumindest 20 Führungskräfte aus der Stahlbranche, die an einer Umfrage der FT teilgenommen haben. Bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2,3 Prozent wird die Gewinnmarge für die Unternehmen entsprechend gering ausfallen. Der Vorsitzende des Unternehmens Duferco, des weltweit größten Stahlhändlers, Bruno Bolfo, ist sich sicher, dass 2013 für viele Stahl-Produzenten ein Jahr des „Überlebenskampfes“ sein wird. Die Überkapazitäten sind zu groß und die Nachfrae zu gering.

Besonders europäische Stahlkonzerne sind davon betroffen. ThyssenKrupp vermeldete jüngst einen Verlust von fünf Milliarden Euro (hier). Das Ilva Stahlwerks im süditalienischen Tarent musste von der italienischen Regierung übernommen werden (mehr hier). Und Frankreichs Stahlkonzern ArcelorMittal ist mittlerweile auf Finanzhilfe von der EU angewiesen (hier). Erst Anfang Dezember wurde in einer Plenarsitzung im Europäischen Parlament darüber diskutiert, wie der europäischen Stahlindustrie geholfen werden kann (mehr hier). Die Schwache Nachfrage aus der Bau- und Automobilbranche verschärft die Situation der Stalkonzerne in Europa noch zusätzlich.

Die Skepsis bezüglich der Entwicklung der weltweiten Stahlindustrie zeigte sich auch am Composite Price Index aller börsennotierten Stahlunternehmen, der im Vergleich zu den Entwicklungen der weltweiten Aktienmärkte seit Februar 2012 um fast 20 Prozent fiel, so Datastream.

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