Politik

Putsch Türkei: Militär verhängt Kriegsrecht

Das türkische Militär hat über die Türkei das Kriegsrecht verhängt. Ein "Rat für den Frieden im Land" erklärt Machtübernahme. Präsident Erdogan ruft seine Anhänger auf, trotzdem auf die Straße zu gehen.
15.07.2016 23:41
Lesezeit: 1 min
Putsch Türkei: Militär verhängt Kriegsrecht
Massive Militärpräsenz auf den Straßen. (Screenshot: Yotube)

+++

Aktuell:

Geheimdienst: Putsch ist niedergeschlagen

Obama stellt sich hinter Erdogan

Panzer vor dem Parlament in Ankara

Erdogan-Anhänger vor dem Flughafen Atatürk

Russland warnt vor Blutvergießen

Explosion vor Polizeistation

Militär verhängt Kriegsrecht

Erdogan ruft seine Anhänger auf die Straße

+++

Das türkische Militär hat in einer im Fernsehen verlesenen Erklärung das Kriegsrecht und eine Ausgangssperre für die Türkei verkündet.

Die Ausgangssperre sei bis auf weiteres über das Land verhängt, hieß es in der am Freitagabend im Staatssender TRT verlesenen Erklärung des "Rats für den Frieden im Land". Er werde "nicht erlauben, dass die öffentliche Ordnung in der Türkei gestört werde".

Die Lage ist äußerst kritisch: Präsident Erdogan rief seine auf CNN Turk auf, trotz der Ausgangssperre auf die Straße zu gehen und gegen den Putsch zu demonstrieren. «Ich rufe unser Volk auf, sich auf den Plätzen und am Flughafen zu versammeln. Sollen sie (die Putschisten) mit ihren Panzern und ihren Kanonen machen, was sie wollen.»

Zuvor hatte die türkische Armee im Fernsehen die Übernahme der Macht in der Türkei verkündet. "Die Macht im Land ist in ihrer Gesamtheit übernommen", hieß es in einer im Fernsehsender NTV verlesenen Erklärung. Wenige Minuten zuvor hatte Ministerpräsident Binali Yildirim einen "illegalen Versuch" von Teilen des Militärs verurteilt, es aber abgelehnt, von einem Putsch zu sprechen.

Eine regierungsnahe Nachrichtenagentur meldete, der Generalstabschef Hulusi Akar sei eine Geisel der Putschisten. Vor dem Istanbuler Atatürk-Flughafen fuhren laut NTV Panzer auf. Zuvor waren die beiden Bosporus-Brücken in Istanbul teilweise gesperrt worden, während in Ankara Kampfflugzeuge im Tiefflug zu hören waren. Später waren auch Kampfhubschrauber über der Hauptstadt zu sehen.

Der Putschversuch des türkischen Militärs hat die Landeswährung am Freitag abstürzen lassen. Ein Euro kostete zuletzt 3,3671 Lira. Am Donnerstag hatte der Kurs noch 15 Cent niedriger gestanden. Der US-Dollar legte zur Lira um 14 Cent zu.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...

DWN
Panorama
Panorama EU-Prüfer sehen Schwächen im Corona-Aufbaufonds
10.05.2025

Milliarden flossen aus dem Corona-Topf, um die Staaten der Europäischen Union beim Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie zu unterstützen....

DWN
Finanzen
Finanzen Estateguru-Desaster: Deutsche Anleger warten auf 77 Millionen Euro – Rückflüsse stocken, Vertrauen schwindet
10.05.2025

Immobilien-Crowdfunding in der Vertrauenskrise: Estateguru kann 77 Millionen Euro deutscher Anleger bislang nicht zurückführen – das...

DWN
Politik
Politik Landtagswahlen Baden-Württemberg 2026: AfD liegt vor den Grünen – eine Partei gewinnt noch mehr
09.05.2025

Die AfD überholt erstmals laut Insa-Umfrage die grüne Partei in Baden-Württemberg, die seit 13 Jahren regiert und die größte...