Politik

Rache für Geldwäsche: Schäuble will, dass Russen Zypern retten

Die EU will Zypern nur retten, wenn Russland ebenfalls zahlt. Der Grund: Zypern ist mit 20 Milliarden Euro einer der attraktivsten Geldwäsche-Plätze für die Russen.
16.01.2013 12:44
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Bundesbank will kein Gold mehr in Paris lagern

Vor Monaten hat Zypern ein Rettungspaket bei den internationalen Gläubigern beantragt, doch auf tatsächliche Unterstützung wartet das Land immer noch. Zahlreiche Auseinandersetzung zwischen der Troika und der zypriotischen Regierung haben die Verhandlungen in die Länge gezogen. Neben der Weigerung der Regierung, die Privatisierung voranzutreiben, steht vor allem der Vorwurf der Geldwäsche im Vordergrund.

Anwälte und Treuhändler sollen in Zypern sogar bei der Verschleierung von Schwarzgeld behilflich sein. Besonders Russland ist in diesem Zusammenhang in den Mittelpunkt gerutscht. Dem BND zufolge haben russische Bürger 19,4 Milliarden Euro bei zypriotischen Banken deponiert. Mehrmals wurden die Behörden in Zypern dazu aufgefordert, Fälle von Geldwäsche durch Russen zu untersuchen, so der Telegraph. Bisher wurde jedoch nichts unternommen. Ohne Nachweis, dass sich Zypern an die Geldwäscheregeln hält, gebe es keinen Grund zur Eile bei dem Rettungspaket, so Schäuble bereits vergangene Woche (hier).

Nun will Finanzminister Schäuble Russland für diese Probleme in die Pflicht nehmen. Russland müsse sich an dem Rettungspaket für Zypern beteiligen, sagte er in einer CDU/CSU Fraktionssitzung am Dienstag. Europäische Beamte haben signalisiert, dass sie von Russland erwarten, eine Lösung für Zypern zu unterstützen, zitierte ein Parteimitglied den Finanzminister bei Bloomberg.

Frühestens nach der Präsidentschaftswahl in Zypern (17. Und 24. Februar) wollen die EU-Mitgliedsstaaten eine Entscheidung bezüglich möglicher Hilfsgelder für Zypern treffen.

Weitere Themen

Spaniens Rajoy: Deutschland muss den Euro retten

Frankreich: Regierung presst Energie-Wirtschaft aus

ESM-Chef: Euro-Rettung kostet Deutschland erstmals richtig Geld

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Generation Z lehnt Führungspositionen ab – Unternehmen müssen umdenken
25.04.2025

Die Generation Z zeigt sich zunehmend unbeeindruckt von traditionellen Karrierewegen und Führungspositionen im mittleren Management. Eine...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Reichster Ostdeutscher: Wie ein Unternehmer einen kleinen DDR-Betrieb zum globalen Player macht
25.04.2025

Rekord-Umsatz trotz Krisen: Der Umsatz von ORAFOL betrug im Jahr 2024 betrug 883 Millionen Euro – ein Rekordjahr trotz Wirtschaftskrise....

DWN
Politik
Politik Rentenbeiträge und Krankenkasse: Sozialabgaben werden weiter steigen
25.04.2025

Gerade bei der Rente hat die kommende Merz-Regierung ambitionierte Pläne. Doch gemeinsam mit den Krankenkassenbeiträgen droht...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gold im Höhenrausch: Wenn Trump das Gold sieht, wird es gefährlich
25.04.2025

Der Goldpreis steht kurz davor, einen historischen Rekord nicht nur zu brechen, sondern ihn regelrecht zu pulverisieren. Die Feinunze Gold...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Autoindustrie unter Druck: Zollkrieg sorgt für höhere Preise und verschärften Wettbewerb
25.04.2025

Der Zollkrieg zwischen den USA und Europa könnte die Auto-Preise in den USA steigen lassen und den Wettbewerb in Europa verschärfen....

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen der Deutschen auf Rekordhoch – aber die Ungleichheit wächst mit
25.04.2025

Private Haushalte in Deutschland verfügen so viel Geld wie nie zuvor – doch profitieren längst nicht alle gleichermaßen vom...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland am Wendepunkt: Wirtschaftsmodell zerbricht, Polen rückt vor
25.04.2025

Deutschlands Wirtschaftsmaschinerie galt jahrzehntelang als unaufhaltsam. Doch wie Dr. Krzysztof Mazur im Gespräch mit Polityka...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China im Handelskrieg: Regierung bereitet sich auf das Schlimmste vor
25.04.2025

Chinas Führung bereitet sich inmitten des eskalierenden Handelskonflikts mit den USA auf mögliche Härtefälle vor. In einer Sitzung des...