Die deutsche Industrie ist von der Eurokrise und der schwachen Weltwirtschaft doch stärker betroffen, als es in Deutschland gemeinhin wahrgenommen wird. Die Geschäfte der deutschen Unternehmen verzeichneten im Mai ihren stärksten Rückgang seit drei Jahren. Der Einkaufsmanager-Index fiel von 46,2 auf 45,2 Punkte, so das Markit-Institut.
Seit elf Monaten gehen die Aufträge in der deutschen Industrie zurück – im Mai waren sie so stark gesunken, wie seit einem halben Jahr nicht mehr. Sowohl die geringe Nachfrage aus dem europäischen Ausland als auch die sinkenden Aufträge aus Asien seien ausschlaggebend, so Tim Moore von Markit. Mit der Abkühlung der Weltkonjunktur ging auch das Neugeschäft zurück, insbesondere von den Exportmärkten“.
Aufgrund der fehlenden Auslastung der eigenen Kapazitäten kürzten die deutschen Unternehmen auch den zweiten Monat in Folge Stellen. „Der Stellenabbau fiel zwar nur moderat aus, doch wurden unterm Strich bereits so viele Stellen gestrichen wie zuletzt Anfang 2010“, erklärt Tim Moore.