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Die Dispozinsen für deutsche Girokonten sind zu hoch. Etwa ein Drittel der Bankkunden fühlen sich zudem nicht ausreichend darüber informiert, wie viel es sie kostet, wenn sie ihr Guthaben überziehen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Instituts für Finanzdienstleistungen und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung im Auftrag des Bundesministeriums für Verbraucherschutz (Die Studie Download steht Ihnen hier zum Download zur Verfügung).
Kontoinhaber müssen im Durchschnitt 12 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie ihren Kontorahmen überziehen. Für die Autoren der Studie ist dies nicht nachvollziehbar. Denn bereits ab einem Zinssatz von 10 Prozent könnten die Banken profitabel arbeiten. Nur in 0,3 Prozent der Fälle zahlen die Kunden den überzogenen Betrag nicht zurück. Im Vergleich dazu liegt die Ausfallquote von Privatkrediten bei 2,5 Prozent. Hohe Zinsen verlangt man eigentlich für Kreditnehmer, bei denen ein hohes Ausfallsrisiko besteht. Die Studie belegt nun: Genau dies ist beim durchschnittlichen Inhaber eines Girokontos nicht der Fall.
Diese Geschäftspraxis zeigt, wie verzweifelt Banken nach Möglichkeiten suchen, ihre hohen Risiken aus anderen Geschäften auszugleichen. Denn das Risiko von Bank-Aktien ist hoch wie nie und wird sich voraussichtlich auch nicht mehr normalisieren (mehr hier).
Obwohl die Refinanzierungskosten für die Banken durch die aktuelle Währungspolitik gesunken sind, haben sich die Dispozinsen im Verhältnis dazu nicht angepasst. Auch der Bearbeitungsaufwand sei nicht gestiegen, heißt es in der Studie.
Von Seite der Kreditwirtschaft heißt es, man woll sich noch nicht zu den Vorwürfen äußern, weil man erst die Studie lesen wolle.