Finanzen

Große Unsicherheit: Banken sichern sich gegen Italien-Pleite ab

Die großen Banken rechnen zunehmend mit einer drohenden Pleite Italiens. Im zweiten Quartal erhöhten sie deutlich ihre Absicherungen für italienische Staatsanleihen, die sich in ihren Büchern finden. Die Ausfallversicherungen für Italien haben deutlich angezogen.
06.08.2012 12:48
Lesezeit: 1 min

Sowohl die europäischen als auch die US-Banken setzen zunehmend auf eine Verschlechterung der Situation Italiens. Angesichts der drastischen Worte Montis (mehr hier) ist dies auch durchaus nachvollziehbar – selbst Hollande hat Monti mittlerweile dazu gedrängt, einen Bailout zu beantragen (hier). Ein Rettungspaket für Italien wäre für die Eurozone genauso fatal wie ein spanisches. Nicht nur die öffentliche Verschuldung Italiens ist hoch, auch der italienische Bankensektor schürt die Sorgen (15 nationale Banken wurden kürzlich erst heruntergestuft – hier).

Das Investorenvertrauen ist dem Forschungsinstitut Sentix zufolge weiter gesunken: von minus 29,6 im Juli auf minus 30,3 Punkte im August. Die amerikanischen Banken, aber auch etliche europäische Banken, versuchen sich nun, gegen eine Pleite Italiens abzusichern. Wie die aktuellen Quartalsberichte der Banken JP Morgan, UBS und Credit Suisse beispielsweise zeigen, haben die Geldinstitute im zweiten Quartal ihre Bestände an italienischen Anleihen durch Ausfallversicherungen (CDS) abgesichert.

Innerhalb der vergangenen drei Monate erhöhte etwa JP Morgan seinen CDS-Anteil auf italienische Anleihen von 52 auf 61 Prozent, Credit Suisse von 69 auf 90 Prozent und UBS von 60 auf 62 Prozent. Zudem haben die Wall-Street-Banken wie Morgan Stanley und Goldman Sachs ihr Engagement in strauchelnden Ländern reduziert, so Bloomberg. Auch vergewissern sich die Finanzinstitute zusätzlich, dass ihre gehaltenen Anleihen dem englischen Gesetz unterstehen. So können sie im Falle eines Schuldenschnitts wie in Griechenland verhindern, dass sie möglicher Weise auch Verluste in Kauf nehmen müssen.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Schwedische Innovation soll Wasserkrise in der Ukraine lösen
21.06.2025

Während Europa über Hilfspakete debattiert, liefern schwedische Firmen sauberes Wasser in eine vom Krieg verwüstete Region. Ist Hightech...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Afrikas Migrationspotenzial: Die globale Ordnung steht vor einer tektonischen Verschiebung
21.06.2025

Afrikas Bevölkerung wächst, während der Westen altert. Millionen gut ausgebildeter Migranten verändern schon heute globale...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands stille Stärke: Wie Rechtsstaat und Verwaltung zum unterschätzten Standortvorteil werden
21.06.2025

Als Max Weber 1922 mit seiner Bürokratie-Theorie die Basis für die deutsche Verwaltung legte, galt sie weltweit als innovatives Vorbild....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Rückschlag für Elektroautos – kommt das Ende wie vor 100 Jahren?
21.06.2025

Vor 100 Jahren verschwanden Elektroautos wegen politischer Entscheidungen von den Straßen. Heute wiederholt sich die Geschichte: Donald...

DWN
Politik
Politik Wie der Westen seine Werte in der Wüste verrät: Big Tech versteckt die Probleme unter glänzenden Fassaden
21.06.2025

Big Tech hofiert autoritäre Regime vom Golf – im Tausch gegen Milliarden, Macht und Rechenzentren. Doch hinter der glitzernden Fassade...

DWN
Politik
Politik Deutschland steht vor dem historischen Aufschwung – aber es gibt ein großes Problem
21.06.2025

Mit der faktischen Abschaffung der Schuldenbremse beginnt Deutschland eine neue Ära – mit enormen Investitionen in Militär,...

DWN
Panorama
Panorama KI-Musik auf dem Vormarsch: Gefahr oder Chance für die Musikbranche?
21.06.2025

KI-Musik verändert die Musikbranche – kreativ, disruptiv, kontrovers. Künstler verlieren Kontrolle und Einnahmen. Doch wie weit darf...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Disney gegen die KI: Wem gehört das Internet noch?
21.06.2025

Disney zieht gegen Midjourney vor Gericht – und kämpft nicht nur für Mickey Mouse, sondern für unser digitales Eigentum. Wenn selbst...