Der Chef der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker, ist davon überzeugt, dass Griechenland die Eurozone nicht verlassen wird: „Das wird nicht passieren solange Griechenland nicht gegen alle Bedingungen verstößt und sich an die Vereinbarungen hält“, sagte Juncker im Interview mit der österreichischen Tageszeitung Tiroler Nachrichten.
Ein Austritt Griechenlands sei technisch zwar möglich, politisch aber kaum verkraftbar. Juncker geht davon aus, dass Griechenland seine Anstrengungen die Sparziele zu erreichen verdoppeln wird. Daher gebe es „keinen Grund anzunehmen, dass ein Ausstiegs-Szenario relevant wird“.
Junckers Aussagen stehen im krassen Gegensatz zu den aktuellen Entwicklungen in Griechenland. Denn kommende Woche wird der griechische Premierminister Antonis Samaras bei einem Treffen mit der deutschen Bundeskanzlerin und dem französischen Präsidenten François Hollande um einen weiteren Aufschub der Sparmaßnahme bitten (mehr hier).
Die Erleichterung der Sparmaßnahmen sind in Athen für die Koalitionspartner Samaras' bereits zr Bedingung für die weitere Zusammenarbeit geworden (mehr hier). Von einer „Verdopplung der Anstrengungen“ kann also kaum die Rede sein.
Selbst Angela Merkel erwägt bereits, der griechischen Bitte um einen Aufschub, stattzugeben (mehr hier). Dies würde weitere Finanzierung Griechenlands nötig machen. Ob es dafür genügen Unterstützung geben wird, ist allerdings mehr als fraglich. In der vergangenen Woche ließen mehrere Politiker durchblicken, dass eine Eurozone ohne Griechenland bereits vorbereitet wird. So forderte der österreichische Außenminister eine entsprechende Möglichkeit, einzelne Mitglieder aus der Währungsunion auszuschließen (mehr hier).
Sein finnischer Amtskollege sagte, die EU würde den Euro nicht benötigen. Finnland würde sich bereits darauf vorbereiten, wieder eine nationale Währung einzuführen (mehr hier).