Finanzen

Spanien möchte EU-Geld von Bankenrettung auf Staatsanleihen umleiten

Mit dem Geld das die EU Spanien zur Sanierung seiner Banken zugesagt hat, will die Regierung lieber Staatsanleihen kaufen. Wie viel nach der Bankenrettung tatsächlich von den 100 Milliarden Euro über bleiben würden ist fraglich.
20.09.2012 15:56
Lesezeit: 1 min

Die spanische Regierung will mit dem Held das vom Rettungspaket für die Banken überbleibt, Staatsanleihen kaufen. Dies berichtet die spanische Zeitung El Pais. Demnach sollen mit dem restlichen EU-Geld, das eigentlich für die Rekapitalisierung der schwer angeschlagenen Banken in Spanien gedacht ist (mehr hier), am Primärmarkt spanische Anleihen gekauft werden. Dies wiederum könnte den Ankauf von Anleihen auf dem Sekundärmarkt durch die EZB auslösen, heißt es in dem Bericht.

Der deutsche Bundestag hatte sich im Juli extra zu einer Sondersitzung getroffen, um die Bankenhilfe für Spanien abzusegnen (mehr hier). Die Idee, das Geld für die Bankenrettung zweckentfremdet zu verwenden, kam bereits früher auf (mehr hier).

Aktuell hat Spanien keine großen Probleme, Staatsanleihen loszuwerden. Dies liegt wohl aber weniger am Vertrauen in die Bonität Spaniens, als viel mehr an der Sicherheit, dass die EZB die Anleihen schon bald übernehmen wird (mehr hier). Spanien will unterdessen alle Sparauflagen so lange wie möglich hinauszögern und strapaziert damit die Geduld der Märkte (mehr hier).

Angesichts der ernsten Lage der spanischen Banken ist allerdings fraglich, ob tatsächlich so viel der 100 Milliarden Euro überbleiben wird. Denn die Banken verlieren zunehmend ihre Kapitalpolster, weil die Kunden ihr Geld abheben und in Sicherheit bringen wollen (mehr hier).

Mehr Themen:

Spanien: Wichtige Rajoy-Verbündete tritt zurück

Hohe Renten in Südeuropa gehen zu Lasten der Deutschen

Wegen Krise: Katalonien will Unabhängigkeit von Spanien

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft in der Krise – Welche Pläne haben die Parteien für Deutschland?
23.02.2025

Deutschland steckt in der Wirtschaftskrise – und die Bundestagswahl steht bevor. Wie wollen die Parteien Wachstum fördern, Steuern...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr verstärkt Heimatschutz – neue Truppe startet im März
23.02.2025

Die Bundeswehr richtet ihre Verteidigung neu aus: Mit der Heimatschutzdivision will sie kritische Infrastruktur schützen und auf mögliche...

DWN
Politik
Politik Wahlkampf 2025: CDU/CSU zwischen Neustart und Tabubruch
23.02.2025

CDU und CSU setzen auf Steuererleichterungen, das Ende des Bürgergeldes und eine härtere Migrationspolitik. Doch wie realistisch sind die...

DWN
Politik
Politik Wie wähle ich bei der Bundestagswahl? Deutschland verweigert wahlberechtigten Auslandsdeutschen ihre Stimme abzugeben
22.02.2025

Mehrere Auslandsdeutsche berichten, zu spät oder bislang noch gar keine Wahlunterlagen erhalten zu haben. Nun drohen die Stimmen dieser...

DWN
Politik
Politik Rente mit 63: Wer wirklich von der abschlagsfreien Rente profitiert
22.02.2025

Die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren ist für Menschen gedacht, die beruflich sehr stark belastet sind. Doch aktuelle DIW-Zahlen...

DWN
Politik
Politik Alternativen zu Trumps Appeasement-Politik gegenüber Russland
22.02.2025

US-Präsident Donald Trump sagt, er wolle der Ukraine Frieden bringen. Aber sein Ansatz kann nicht funktionieren, weil er das Problem der...

DWN
Panorama
Panorama Deutschland "kaputt": Münchaus düstere Prognose für die Wirtschaft
22.02.2025

Deutschland steckt in der Krise – und es gibt kaum Hoffnung auf Besserung. Der deutsch-britische Autor Wolfgang Münchau sieht das Land...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kündigung rechtssicher zustellen: So vermeiden Sie teure Fehler
22.02.2025

Wie Sie eine Kündigung korrekt übermitteln – von der persönlichen Übergabe bis zum Gerichtsvollzieher. Welche Methoden wirklich...