Deutschland

Deutschlands Renten: Weltweit nur drittklassig

Von 18 ausgesuchten Ländern ist Deutschland im direkten Vergleich der Rentensysteme lediglich Mittelmaß. Einige Reformen sind erforderlich, wie eine aktuelle Studie zeigt. Vor allem müsse eine Anhebung der Mindestrenten für Niedriglohn-Rentner erfolgen und eine weitere Erhöhung der Erwerbsquote älterer Arbeitnehmer.
15.10.2012 11:53
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Merkel: In Griechenland wird es keine unkontrollierbaren Entwicklungen geben

Das das Rentensystem in Deutschland einigen Nachbesserungsbedarf hat, ist nicht erst seit Kurzem klar. Doch der aktuelle Melbourne Mercer Global Pension Index 2012 zeigt, wieviel Reformbedarf tatsächlich besteht. Von 18 ausgewählten Ländern weltweit, deren Rentensystem direkt verglichen wurde, belegt Deutschland lediglich Platz 12 und ist damit eher unteres Mittelmaß. Den ersten Platz belegte Dänemark, gefolgt von den Niederlanden und Australien. Indien, Japan und Südkorea landeten auf den hinteren Plätzen., wie die Studie des unternationalen Beratungsunternehmens Mercer und des Australian Centre for Financial Services zeigt. Sowohl die staatlichen Rentensysteme als auch die ergänzende betriebliche Altersvorsorge wurden auf ihre Angemessenheit, Nachhaltigkeit und Integrität untersucht und bewertet.

Zwar hat sich die Bewertung des deutschen Systems insgesamt leicht verbessert, aber noch immer gäbe es erheblichen Reformbedarf, so die Studie. Besonders dringlich seien eine weitere Erhöhung der Erwerbsquote bei älterern Arbeitnehmern, eine Anhebung der Mindestrenten für Niedriglohn-Rentner und die Arbeitnehmer müssten regelmäßig über die erreichten Leistungen der betrieblichen Altersversorgung informiert werden. Darüber hinaus müsse es verpflichtend sein, die betriebliche Versorgungsleistung gänzlich oder zu einem großentteil in Form einer lebenslänglichen Rente zu gewähren, so die Studie. Wir hoffen, dass der Melbourne Mercer Global Pension Index mithilft, das Reformtempo in Deutschland zu beschleunigen“, äußerte sich Achim Lüder, Geschäftsführer von Mercer in Deutschland in einer Pressemitteilung.

Weitere Themen

Troika: „Wir haben Fehler gemacht“

EU-Beamter: Bailout für Spanien im November

Wolfgang Schäuble: Geldschwemme erhöht Inflationsgefahr

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...