Unternehmen

Krise der Weltkonjunktur erfasst mittelständische Unternehmen

Mittelständler fürchten eine weitere Verschlechterung der Weltwirtschaft. Zwei Drittel spüren bereits direkte Folgen der Eurokrise, auf eine weltweite Besserung der Konjunktur hoffen nur noch wenige.
05.11.2012 22:39
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Italien: Wirtschaft im Sinkflug

Mittelständische Unternehmen blicken pessimistisch in die Zukunft der Weltwirtschaft. Das Marktforschungsunternehmen Populus hat im Auftrag des Software-Herstellers Sage rund 10.000 Betriebe aus 15 Ländern zu ihrem Empfinden der globalen und nationalen Lage sowie der Sicht auf ihr eigenes Unternehmen befragt. Die Erhebung findet seit Februar 2011 jedes halbe Jahr statt. Ergebnis der aktuellen Umfrage: Die Stimmungslage bei mittelständischen Betrieben befindet sich hinsichtlich der globalen Konjunktur auf einem Tiefpunkt. Es seien die schlechtesten Werte seit Beginn der Umfragen.

So verschlechterte sich der Sage Business Index, der  Index für die globale Wirtschaft, bei allen Mittelständlern von 52,13 auf 42,59 Punkte. Dieser Index sank auch bei den befragten deutschen Betrieben von 61,07 im Februar 2011 auf 44,04 Punkte. Bei der Einschätzung der nationalen Wirtschaftslage sind vor allem die europäischen Unternehmen pessimistisch. So verschlechterte sich der Indexwert der deutschen Mittelständler auf 47,94 Punkte (von 52,08 im März 2012). Unternehmen außerhalb Europas blicken weitaus optimistischer auf ihre einheimischen Märkte.

Die Einschätzung des eigenen Unternehmens fällt trotz der schlechten Stimmung über die Wirtschaftslage deutlich besser aus. Sie ist in zwölf von 15 Ländern positiv. Nur in Frankreich (45,55) und den krisengeschüttelten Volkswirtschaften Spaniens (48,12) und Portugals (41,06) ist die Stimmung negativ. Deutschland rangiert mit Punkten 57,81 im Mittelfeld. Spitzenreiter im Hinblick auf das eigene Unternehmen ist Brasilien mit 70,31 Punkten.

Die Umsatzentwicklung bei den globalen Mittelständlern war sehr unterschiedlich. So gaben 41 Prozent stabile Umsätze an, bei 27 Prozent sind sie eingebrochen und 31 Prozent verbuchten höhere Umsätze. Auch in Sachen Arbeitplatzsicherheit können vor allem die deutschen Betriebe positive Zahlen vorweisen: Eine große Mehrheit konnte die Mitarbeiterzahlen halten (64 Prozent) oder sogar steigern (26 Prozent).

Eine Mehrheit der befragten Mittelständler sahen zudem negative Auswirkungen der Eurokrise auf ihr eigenes Geschäft. So gaben 39 Prozent an, dass sie durch die Eurokrise beeinträchtigt werden. Weitere 28 Prozent sehen sich gar massiv eingeschränkt. Nur 23 Prozent der Befragten konnten keinen Einfluss feststellen. Auf die Zukunft der Eurozone angesprochen, antwortete nur eine Minderheit von 16 Prozent, dass die Länder mit den höchsten Schuldenbergen den Euro verlieren werden. Eine noch kleinere Zahl der Befragten (Sieben Prozent) prognostiziert den Zerfall des Euroraums.

Weitere Themen

Wegen Wahlbetrug: Massive Proteste in der Ukraine

Falsche Ratings: S&P drohen Klagen in Europa

Griechenland: Landesweite Streiks legen Land lahm

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Valley wankt: Zölle, Zoff und zerplatzte Tech-Träume
08.05.2025

Während Europa auf seine Rezession zusteuert und China seine Wirtschaft auf staatlicher Kommandobasis stabilisiert, gibt es auch im sonst...

DWN
Panorama
Panorama Verkehrswende: Ariadne-Verkehrswendemonitor zeigt Entwicklung auf
08.05.2025

Wie sich die Verkehrswende in Deutschland aktuell entwickelt, ist nun auf einer neuen Onlineplattform des Potsdam-Instituts für...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation bewältigen: 7 Strategien für finanzielle Stabilität, weniger Belastung und einen nachhaltigeren Lebensstil
08.05.2025

Wer die eigenen Ausgaben kennt, kann gezielt handeln. So behalten Sie die Kontrolle über Ihr Geld. Mit Budgetplanung und klugem Konsum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maschinenbau: Bedeuten die Trump-Zölle das Ende einer deutschen Schlüsselindustrie?
08.05.2025

Der Maschinenbau befindet sich seit Jahren im Dauerkrisenmodus. Nun droht die fatale Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zum...

DWN
Politik
Politik Anti-Trump-Plan: Halbe Milliarde Euro für Forschungsfreiheit in Europa
08.05.2025

Während US-Präsident Trump den Druck auf Hochschulen erhöht, setzt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf gezielte Anreize...

DWN
Technologie
Technologie Bitkom-Umfrage: Deutsche kritisieren Abhängigkeit von KI-Anbietern aus dem Ausland
08.05.2025

Die Bevölkerung in Deutschland verwendet zunehmend Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz. Gleichzeitig nimmt die Sorge über eine...

DWN
Politik
Politik Migrationspolitik: Wie die Neuausrichtung an den deutschen Außengrenzen aussehen könnte
08.05.2025

Das Thema illegale Migration und wer bei irregulärer Einreise an deutschen Landesgrenzen zurückgewiesen wird, beschäftigt die Union seit...