Aktuell: Katalonien: Unabhängigkeit könnte Spanien in die Pleite treiben
Auf einer kurzfristig einberufenen Telefonkonferenz am Samstag soll ein entscheidender Schritt in Richtung Auszahlung der nächsten Hilfstranche für Griechenland gemacht werden. Ziel ist es, sich auf weitere Maßnahmen für das Land zu einigen, um am Montag die Auszahlung der zurückgehaltenen 44 Milliarden Euro beschließen zu können. Der Großteil des Geldes wird für den Schuldendienst benötigt und fließt daher an die EZB zurück.
Ein Finanzlücke von 17 Milliarden muss dennoch auf dem Papier geschlossen werden, um Griechenland wieder auf den Pfad des nachhaltigen Schuldenabbaus zu bringen. Erste Überlegungen gingen Richtung eines zusätzlichen Kredits für das Land über den Rettungsschirm EFSF (hier). Nun erwägen die EU und der IWF jedoch, die Schulden Griechenlands durch geringere Zinssätzen, eine Ausweitung der Kredit-Laufzeiten sowie einen teilweisen Schuldenrückkauf zu günstigeren Preisen zu verringern. Zudem wollen die internationalen Gläubiger, dass die EZB auf die Zinsgewinne für die von ihr gehaltenen Staatsanleihen verzichtet, sagte ein Beamter des griechischen Finanzministeriums Reuters. Dies würde für die EZB einen Zinsverzicht in Höhe von immerhin bis zu neun Milliarden Euro bedeuten. Entsprechend dem Anteil der Bundesbank an der EZB würde dies einen Verlust in Höhe von etwa 2,5 Milliarden Euro für den deutschen Steuerzahler bedeuten. Der Vorteil aus Sicht der Euro-Retter: Unter dem Begriff Zinsenverzicht kann sich keiner etwas vorstellen, so kann der erste reale Verlust, der den Deutschen durch das Griechenland-Abenteuer entsteht, ohne großes öffentliches Aufsehen über die Bühne gebracht werden.
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