Unternehmen

Krise erfasst Frankreich: Staatsschulden und Wirtschaftsflaute treiben Arbeitslosigkeit auf Rekordhoch

Lesezeit: 1 min
28.11.2012 09:57
Frankreich wird das Defizitziel von drei Prozent im kommenden Jahr verfehlen, so die OECD. Strukturelle Reformen und umfangreiche Einsparungen seien unerlässlich. Angesichts der schwachen Wirtschaftsdaten und der Arbeitslosenquote von 10,6 Prozent stellt dies Hollande allerdings vor große Herausforderungen.
Krise erfasst Frankreich: Staatsschulden und Wirtschaftsflaute treiben Arbeitslosigkeit auf Rekordhoch

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Portugal: Tausende Menschen protestieren gegen Sparpolitik

Die französische Regierung muss handeln. Die Wirtschaft des Landes ist stark angeschlagen und weitere Massenentlassungen – diesmal in der Stahlindustrie – drohen (hier). In ihrem aktuellen Bericht korrigiert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) nun ihre Wachstumsprognosen für das Land deutlich nach unten: Von 1,2 auf 0,3 Prozent im kommenden Jahr und von 2,0 auf 1,3 Prozent 2014.

„Frankreich muss eine umfassende, mittelfristige Strategie zur Haushaltskonsolidierung schaffen“, heißt es im OECD-Bericht. Ausgabenkürzungen und Strukturreformen seien zur Stärkung des Vertrauens und der Wettbewerbsfähigkeit unbedingt notwendig. Allerdings werden Einsparungen den französischen Arbeitsmarkt weiter belasten. Im Oktober stieg die Arbeitslosigekit auf 3,1 Millionen Menschen – 45.000 mehr als noch im September. Das ist die höchste Zahl der Erwerbslosen seit 16 Jahren. Die offizielle Arbeitslosenrate liegt bei 10,6 Prozent.

Die sinkenden Steuereinnahmen werden letztlich auch dazu führen, dass Frankreich 2013 nicht wie erhofft sein Defizit-Ziel von drei Prozent erreichen kann. Das sich abschwächende Wachstum der deutschen Wirtschaft (hier) und die Rezession in Südeuropa erhöhen den Druck auf Hollande angesichts der auch sinkenden Inlandsnachfrage.

Weitere Themen

Griechenland wie in den 50er Jahren: Schulen werden nicht geheizt

Zu unsicher: Goldman investiert nicht mehr in südeuropäische Banken

Blinder Gehorsam: Steinmeier sagt ohne Wenn und Aber „Ja“ zu Griechen-Paket

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Politik
Politik Nato-Ziele: Trump und der mögliche Nato-Kurswechsel in der Ukraine
04.12.2024

Könnte Donald Trump ein Ende des Ukraine-Kriegs herbeiführen? Der Nato-Generalsekretär warnt vor Friedensverhandlungen, die unter Druck...

DWN
Finanzen
Finanzen Ist bei VW, BMW und Mercedes der Lack ab? Deutsche Auto-Aktien im Sinkflug – was das für Anleger bedeutet
04.12.2024

Deutsche Autobauer stehen unter Druck: VW streicht Stellen, BMW ruft Modelle zurück, Opel kämpft mit der Konkurrenz im eigenen Konzern...

DWN
Politik
Politik Bitcoin im Wahlprogramm der AfD: Wie die politische Debatte Deutschland erreicht
03.12.2024

Bundestagswahl 2025: Die Kryptowährung Bitcoin glänzt mit Rekordwerten. Grund genug für die Alternative für Deutschland (AfD), mit...

DWN
Immobilien
Immobilien Haftbefehl gegen René Benko: Italienische Justiz erlässt Haftbefehl gegen Signa-Gründer
03.12.2024

Die italienische Justiz hat einen Haftbefehl gegen René Benko, den Gründer der insolventen Immobilien- und Handelsgruppe Signa, erlassen....

DWN
Finanzen
Finanzen DAX aktuell: Neues DAX-Allzeithoch bei über 20.000 Punkten - drohen nun Gewinnmitnahmen?
03.12.2024

Steil bergauf geht es für den DAX aktuell: Nach dem DAX-Allzeithoch am Montag kletterte der deutsche Leitindex am Dienstag über die Marke...

DWN
Politik
Politik Rot-Grün strebt Entlastung bei Stromkosten an - Mehrheitsfindung im Fokus
03.12.2024

Die rot-grüne Minderheitsregierung plant eine Entlastung bei Stromkosten für Unternehmen. Das Bundeskabinett hat in einem Umlaufverfahren...

DWN
Politik
Politik Kriegsrecht: Südkoreas Präsident erklärt Ausnahmezustand – was das genau heißt
03.12.2024

In einer überraschenden Ansprache hat Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol das Kriegsrecht ausgerufen. In einer live übertragenen Rede...

DWN
Politik
Politik Warum sich Ungarn „Viktor Donald Scholz“ wünscht - und eine Zeitmaschine
03.12.2024

Ungarn hat im Sommer die EU-Ratspräsidentschaft übernommen – ist jedoch ausgegrenzt und weitgehend isoliert. Nicht erst seit dem...