Politik

Falsche Ärzte-Ausbildung: EU gefährdet die Gesundheit der Bürger Europas

Die EU-Direktiven für Ärzte haben bereits erste Todesopfer gefordert. Deshalb fordert die britische Parlamentsabgeordnete Charlotte Leslie die Aufgabe des absurden Zentralismus und will wieder mehr Freiheiten für die Mitgliedsstaaten bei der Ausgestaltung ihrer Gesundheitssysteme.
29.11.2012 02:13
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Griechenland: Merkels heimliche Zustimmung zu deutschen Verlusten

Die Planungs- und Regulierungswut der Bürokraten in Brüssel habe auch einen Effekt auf das Gesundheitswesen, schreibt die britische Parlamentsabgeordnete Charlotte Leslie auf der Internetseite des Conservative Home. Sie sieht vor allem die fachliche Ausbildung der Ärzte in Gefahr, die zu Lasten der Patienten gehe. Dafür seien im Wesentlichen zwei EU-Direktiven verantwortlich: Die „European Working Time Directive“ beschränkt die Arbeitszeit Assistenzärzte auf lediglich 48 Stunden pro Woche. Die „Recognition of Professional Qualifications Directive“ verhindert die Vorgabe, dass alle Ärzte der englischen Sprache mächtig sein müssen.

Diese Direktiven forderten bereits erste Todesopfer. So habe ein Arzt einem Patienten eine zehnfach höhere Dosis verabreicht, weil der Mediziner die englische Verpackungsbeilage nicht lesen konnte. Der Patient verstarb daraufhin. Ein anderer Patient kam in einem Krankhaus durch Dehydration ums Leben, da der behandelnde Arzt keine hinreichende Fortbildung erhalten hat.

Durch die reduzierte Arbeitszeit gehen Krankenhäusern monatlich 400.000 Operationsstunden verloren, so Leslie. Eine Vielzahl von Ärzten meint, dass dies negative Auswirkungen auf die Versorgung der Patienten habe. Ironischer Weise geben trotz der kürzeren Arbeitszeiten 86 Prozent der Ärzte an, dass sich ihre Work-Life-Balance seitdem nicht verbessert habe.

So fallen die theoretische Eignung und die praktische Qualifikation eines Arztes in der EU auseinander. In Großbritannien wacht dagegen eine zentrale Stelle über die Eignungen eines Mediziners. Leslie fordert deshalb eine gemeinsame Regelung. Sie schlägt vor, die beiden Direktiven zu verwerfen, auch wenn dies auf Widerstand stoße. Der Zweck der EU sei es außerdem nicht, in die Gesundheitssysteme ihrer Mitgliedsstaaten einzugreifen.

Weitere Themen

Härte gegen Stahlkonzern: Hollande droht ArcelorMittal mit Enteignung

Griechenland wie in den 50er Jahren: Schulen werden nicht geheizt

Das Ende des Waffenscheins: US-Bürger bauen Pistolen mit 3D-Druckern

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...