Finanzen

EZB-Franzose: Euro-Zone funktioniert nur als politische Union

EZB-Direktoriumsmitglied Benoît Coeuré fordert eine engere politische Koordination in Europa mit gemeinsamem Finanzministerium und Euro-Bonds. Der zum Euro gehörige Staat sei einfach „noch nicht klar definiert“.
03.12.2012 13:07
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Mineralöl in Lebensmitteln: Verbraucher-Ministerium versteckt kritische Studie

Benoît Coeuré, französisches Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), drängte am Wochenende die Regierungen der Eurozone zu einer engeren politischen Union. Er lobte den neuesten Griechenland-Deal, der in der letzten Woche ausgehandelt worden war (mehr hier). Denn darin hätten sich die Regierungen der Eurozone wie nie zuvor dazu bekannt, das krisengeschüttelte Land in der gemeinsamen Währung zu halten.

Um Krisen zu bewältigen, sei eine engere politische Koordination notwendig, so Coeuré. „Die Auffassung, der Euro sei eine Währung ohne Staat ist meiner Meinung nach falsch“, sagte das Direktoriumsmitglied Reuters. Für den Euro gebe es sehr wohl einen Staat, nur seien „die Regierungskompetenzen noch nicht klar definiert“. Er unterstütze sowohl ein gemeinsames Finanzministerium als auch gemeinsame Euro-Bonds, sagte der EZB-Mann in Paris.

Coeuré stellte das neue EZB-Programm zum Ankauf von Staatsanleihen als eine notwendige Maßnahme heraus, die ein Auseinanderfallen der Eurozone verhindern soll. Anders als der Franzose hatte erst letzte Woche der Präsident der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, gesagt, die Zentralbanken hätten bereits genug getan und nun seien die Mitgliedsländer gefordert: Sie müssten ihre Finanzen und ihre wirtschaftlichen Strukturen in Ordnung bringen (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...