Finanzen

Wachstum im Container-Handel kommt zum Stillstand

Lesezeit: 1 min
26.10.2016 13:37
Im laufenden Jahr wird der weltweite Container-Handel stagnieren. Die meisten Reedereien erwirtschaften inzwischen Verluste. Das Frachtangebot übersteigt die Nachfrage um ein Drittel, weswegen Insolvenzen und Übernahmen deutlich zunehmen werden.
Wachstum im Container-Handel kommt zum Stillstand

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Im laufenden Jahr wird das Wachstum im weltweiten Container-Handel offenbar vollständig zum Erliegen kommen. Erwartet wird ein Wert von Null und damit das schlechteste Ergebnis seit dem Krisenjahr 2009, als das Wachstum der Weltwirtschaft um rund 5 Prozent einbrach, schreibt das Wall Street Journal.

Die Entwicklung der Frachtraten symbolisiert die Krise in der Schifffahrt. Diese sind die wichtigste Einnahmequelle für die Reedereien. In der vergangenen Woche fielen die durchschnittlichen Raten auf der wichtigen Route zwischen Asien und Europa um rund 20 Prozent auf etwa 767 US-Dollar pro Container. Erst ab etwa 1.400 Dollar, sagen Beobachter, ließen sich überhaupt Gewinne erzielen.

„Die Branche durchlebt gerade ihr schwierigstes Jahr seit dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers. Die Nachfrage verharrt bei Null Prozent und alle Versuche, die Frachtraten anzuheben, werden wahrscheinlich erfolglos sein“, wird ein Analyst vom Wall Street Journal zitiert.

Die meisten der zwanzig größten Container-Reedereien hatten im zweiten Quartal Verluste geschrieben. Beobachter erwarten, dass sich die Verluste mit Blick auf das gesamte Jahr auf acht bis zehn Milliarden Dollar auftürmen werden.

Erwartet wird eine massive Konsolidierungswelle durch Insolvenzen und Übernahmen. Analysten zufolge werden in den kommenden Monaten alle Reedereien, die weniger als 5 Prozent des Weltmarktes bedienen, entweder von größeren Konkurrenten geschluckt oder müssen sich auf bestimmte Passagen konzentrieren. Derzeit gibt es nur vier Unternehmen, die mehr als 5 Prozent Marktanteil haben – Moeller Maersk, Mediterranean Shipping, CMA CGM und Cosco Container Lines.

„Die Weltwirtschaft stottert, und dies hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Schifffahrt“, sagt ein Berater in der Branche. „Die Betreiber verlieren Geld und wenn die Nachfrage nicht bald anzieht gehen sie entweder bankrott oder werden übernommen.“


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...