Politik

Brüssel kleinlaut: Euro-Zone ist in der Rezession angekommen

Die EU-Kommission hat ihre Prognosen für die Wirtschaft der Eurozone nach unten korrigiert. Sie erwartet nun für 2013 kein Wachstum, sondern einen weiteren Rückgang des BIP um 0,3 Prozent. Der Aufschwung komme dann erst nächstes Jahr, hofft die EU.
22.02.2013 12:52
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Merkel: Steuerzahler soll für Kosten-Explosion bei Stuttgart 21 zahlen

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die EU-Kommission geht auch für 2013 von einem wirtschaftlichen Rückgang in der Eurozone aus. Das BIP der 17 Länder werde im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent schwächer ausfallen. Noch im November hatte die Kommission ein Wachstum von 0,1 Prozent prognostiziert. Die Arbeitslosigkeit werde von 11,4 Prozent im vergangenen Jahr auf 12,2 Prozent steigen. „Dies hat ernste soziale Folgen“, zitiert Bloomberg Marco Buti, den Generaldirektor Wirtschaft und Finanzen bei der EU-Kommission.

Für Deutschland erwartet die Kommission für 2013 nur noch ein Wachstum von 0,5 Prozent, im November wurden noch 0,8 Prozent prognostiziert. Für sieben Länder der Eurozone erwartet die Kommission einen Rückgang der Wirtschaft im laufenden Jahr: die Niederlande, Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Zypern und Slowenien. Die Eurozone sei gelähmt durch zerbrechliche öffentliche Haushalte, angeschlagene Banken und eine schwache Wirtschaft, sagte Buti. Gleichwohl erwarte er eine „Rückkehr zu moderatem Wachstum im Verlauf des Jahres“.

Für 2012 habe das Haushaltsdefizit der Eurozone 3,5 Prozent ihres BIPs entsprochen, zitiert Bloomberg einen EU-Bericht. Daher drängte Währungskommissar Olli Rehn die Länder der Eurozone dazu, in ihren Haushalten weiter zu kürzen. Jede Abkehr von der fiskalischen Konsolidierung würde den Abschwung verlängern, zitiert ihn Bloomberg. „Die entschlossenen politischen Maßnahmen der letzten Zeit ebnen den Weg für eine Rückkehr zur Erholung“, sagte Rehn.

Doch Frankreichs Präsident Francois Hollande lehnt das Sparen trotz eines erwarteten Defizits von 4,6 Prozent im letzten Jahr ab, denn er hat Angst vor einem Volksaufstand (mehr hier). Der Einkaufsmanager-Index für das Land sieht im Februar so schlecht aus wie seit Anfang 2009 nicht mehr, und auch für die Eurozone als ganze sind die befragten Manager wenig optimistisch (mehr hier).

Weitere Themen

Die letzte Boom-Branche: Waffen-Exporte retten deutsche Wirtschaft

Facebook-Investor findet Methode, alle Datenschutz-Regeln der Welt zu umgehen

Gauck: „Europa braucht keine Bedenkenträger, sondern Bannerträger“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch zur Eröffnung am Freitag
09.05.2025

Zum Handelsbeginn am Freitag hat der DAX ein frisches DAX-Rekordhoch erreicht. Die im April gestartete Erholungswelle nach dem ersten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen nur noch geringfügig an - ist das die Trendwende?
09.05.2025

Der Anstieg der Insolvenzen in Deutschland hat sich im April deutlich verlangsamt. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Monatsvergleich...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie profitiert von starkem Jahresauftakt - und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag leicht zugelegt. Das deutsche Geldhaus überraschte mit einem...

DWN
Politik
Politik Zweite Kanzlerreise: Erwartungen an Merz in Brüssel steigen
09.05.2025

Nur drei Tage nach seinem Amtsantritt ist Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu seiner zweiten Kanzlerreise aufgebrochen – Ziel ist...

DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Valley wankt: Zölle, Zoff und zerplatzte Tech-Träume
08.05.2025

Während Europa auf seine Rezession zusteuert und China seine Wirtschaft auf staatlicher Kommandobasis stabilisiert, gibt es auch im sonst...

DWN
Panorama
Panorama Verkehrswende: Ariadne-Verkehrswendemonitor zeigt Entwicklung auf
08.05.2025

Wie sich die Verkehrswende in Deutschland aktuell entwickelt, ist nun auf einer neuen Onlineplattform des Potsdam-Instituts für...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation bewältigen: 7 Strategien für finanzielle Stabilität, weniger Belastung und einen nachhaltigeren Lebensstil
08.05.2025

Wer die eigenen Ausgaben kennt, kann gezielt handeln. So behalten Sie die Kontrolle über Ihr Geld. Mit Budgetplanung und klugem Konsum...