Unternehmen

Rezession in Italien: Tausend Unternehmens-Pleiten pro Tag

In Italien löst sich der Mittelstand auf. Jeden Tag geben fast 1.000 Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit auf. Eine lange Rezession droht.
13.03.2013 00:08
Lesezeit: 1 min

Italiens Wirtschaft besteht aus etwa sechs Millionen Unternehmen. Dabei sind es die kleinen und mittleren Firmen, die den größten Anteil dieser Zahl ausmachen und das Rückgrat der Gesellschaft bilden. Von diesen Unternehmen gehen täglich etwa 1.000 pleite, berichtet die NYT.

Der Sparplan der Monti-Regierung sah vor, die Schuldenlast des Landes zu reduzieren. Anstatt dessen wurde die Wirtschaft nahezu stillgelegt. Die Italiener haben sich in der Wahl klar gegen die Fortsetzung des Sparkurses entschieden, zugunsten von eurokritischen Parteien wie das Movimento Cinque Stelle (M5S) von Beppe Grillo (mehr hier). Durch die politische Patt-Situation nach den Parlamentswahlen ist jedoch abzusehen, dass es kurzfristig keine entlastenden Reformen für den Mittelstand geben wird (hier).

US-Wirtschaftsexperte Ken Rogoff geht daher davon aus, dass Italien „in der nächsten Dekade ein ähnlich schwaches Wachstum wie Japan“ drohen werde. Das könne auch Auswirkungen auf die Stabilität der Wirtschaft in der gesamten Euro-Zone haben.

Die Hälfte aller italienischen Unternehmen mit 50 Mitarbeitern oder weniger kann bereits ihre Mitarbeiter nicht mehr rechtzeitig bezahlen, da sich die Kreditvergabe auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren befindet. Die italienische Regierung schuldet ihren Unternehmen noch die Begleichung von offenen Rechnungen für Waren und Dienstleistungen im Wert von etwa 70 Milliarden Euro.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...