Erneut berief die Eurogruppe einen Krisen-Call zu Zypern ein. Am Mittwochabend sprachen Eurogruppe, stellvertretende Finanzminister bzw. Beamte sowie Vertreter der EU-Kommission und der EZB über das Land. Die Teilnehmer an dem Krisen-Call sollen alarmiert über die Situation in Zypern gewesen sein, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters, der die Aufzeichnungen zu der Telefonkonferenz vorliegen. Man habe eingesehen, dass die EU „in einem Schlamassel“ stecke, weil sie nicht wisse wie sie beispielsweise durch Kapitalkontrollen das Land schützen sollen. Erste Panikreaktionen in Zypern gab es bereits nach dem Ultimatum der EZB (hier).
Die Emotionen unter den Teilnehmern des Calls sollen „sehr hochgekocht“ gewesen sein, so dass es äußerst schwierig war, überhaupt zu vernünftigen Lösungen zu kommen. Auch habe es offene Gespräche über einen möglichen Austritts Zyperns aus der Eurozone gegeben (67 Prozent der Zyprer sind dafür – hier).
Zypern selbst hat nicht an dem Krisen-Call teilgenommen. Ein weiteres beunruhigendes Zeichen, wie einige Beamte anmerkten. Kritik kam diesbezüglich vor allem von Frankreich. Das zyprische „Parlament ist offensichtlich zu emotional und wird über rein gar nichts entscheiden“, sagte der französische Vertreter. Wenn Zypern „sich noch nicht einmal in der Lage sieht, an diesem Gespräch teilzunehmen, ist das ein großes Problem für uns. „So etwas haben wir noch nie gesehen“.