Finanzen

Nervosität in Griechenland: Zentralbank kauft massiv Gold

Den vierten Monat in Folge stiegen die Goldbestände der griechischen Zentralbank. Die Unsicherheit über die inflationäre Politik der Fed, der EZB und der Bank of Japan spielt eine große Rolle und treiben auch die russische Zentralbank zur Aufstockung der Goldreserven. Griechenland braucht das Gold aber auch, um im Falle eines Euro-Austritts ein Mindestmaß an Sicherheit für eine neue Währung zu haben.
27.05.2013 22:47
Lesezeit: 1 min
Nervosität in Griechenland: Zentralbank kauft massiv Gold
Mit Gold will Griechenlands Zentralbank sich für den möglichen Euro-Austritt rüsten (Foto: DWN).

Mehrere Zentralbanken haben in den vergangenen Wochen den niedrigen Goldpreis genutzt. Sie haben exzessiv Gold gekauft, um die eigenen Goldreserven aufzustocken. Die Sorge über die Folgen der extrem lockeren Geldpolitik der Fed und der EZB sind Gründe dafür. Griechenlands Zentralbank beispielsweise kauft seit vier Monaten kontinuierlich ein. Hier spielt aber der noch nicht ausgeschlossene Austritt aus dem Euro eine nicht unerhebliche Rolle.

Am Freitag stieg der Goldpreis um fünf Dollar und auch am Montag setzte der Goldkurs seinen Auftrieb fort. Vor allem Griechenland, Russland und die Türkei kaufen ein. Den siebten Monat in Folge erhöhte Russland seine Bestände, die mittlerweile bei 990 Tonnen liegen, so zerohedge mit Verweis auf Daten des IWF. Die Türkei erhöhte im April ihre Goldbestände um 18,2 auf 427,1 Tonnen.

Die Goldreserven der griechischen Zentralbank stiegen den vierten Monat infolge, so der IWF. Hier spielt vor allem die prekäre wirtschaftliche Situation des Landes eine wesentliche Rolle. Ein Austritt aus dem Euro ist noch nicht abgewendet. Doch sollte Griechenland gezwungen sein, die gemeinsame Währung zu verlassen, käme es zu einer massiven Inflation der neuen Währung. Hohe Goldreserven verschaffen in diesem Fall der Zentralbank des Landes  immerhin ein wenig Schutz, da Investoren und Gläubiger bei der Zentralbank des Landes zumindest in diesem Fall eine gewisse Absicherung sehen.

Darüber hinaus ist aber auch ein mögliches, drohendes Goldverbot ein Unsicherheitsfaktor für die Zentralbank. Auch in Italien zeigten sich Anzeichen für die Nervosität über eine solche mögliche Entwicklung (hier). Insgesamt kauften die Zentralbanken weltweit im vergangenen Jahr 534,6 Tonnen Gold – so viel wie seit 1964 nicht mehr. Aufgrund des massiven Abfalls des Goldpreises vor ein paar Wochen, mussten die Zentralbanken jedoch auch einen großen Verlust für diese Art der Absicherung hinnehmen (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...

DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...