Finanzen

Das große Kasino: Spanische Staatsanleihen erleben Boom

Lesezeit: 1 min
08.08.2013 03:27
Investoren stürzen sich auf spanische Bonds. Aktuelle Meldungen über eine leichte Verbesserung der Wirtschaft haben die Nachfrage beflügelt. Die Veräußerung der Staatspapiere brachte bereits doppelt so viel ein, wie in Italien.
Das große Kasino: Spanische Staatsanleihen erleben Boom

Die spanische Regierung hat durch die Ausgabe von Staatsanleihen doppelt so viel eingenommen wie Italien. Investoren wetten darauf, dass Spanien sich schneller erholt als die totgesagte italienische Wirtschaft. Angesichts der enormen Staatsschulden in Spanien ein gewagtes Geschäft. Die spanische Schatzkammer hat mitgeteilt, dass durch den Erlös aus Staatsanleihen bereits 73 Prozent der mittel- und langfristigen Finanzmittel für dieses Jahr gedeckt seien.

Grund für den Abschluss solcher Wetten sind auch die politischen Hintergründe. Während Spaniens Regierungschef Rajoy sich auf seiner Mehrheit ausruhen und Korruptionsvorwürfe aussitzen kann (mehr hier), muss Italien um den Zusammenbruch der drei Monate jungen Regierungskoalition um Ministerpräsident Enrico Letta bangen.

Dabei stehen die Zeichen auch in Spanien alles andere als gut. Die Regierung hat zwar einen Bericht vorgelegt, in dem die Arbeitslosigkeit leicht zurückgegangen sei. Allerdings ist der Rückgang nur saisonal bedingt und durch den in der warmen Jahreszeit ansteigenden Tourismus begründet (mehr hier).

Die Pro-Kopf-Verschuldung in Spanien liegt Schätzungen zufolge bei 20.000 Euro (hier). Außerhalb des Tourismus gibt es so gut wie keine Arbeitsplätze. Der IWF hat von Spanien daher gefordert, seinen Arbeitsmarkt weitgehend zu deregulieren.

Italien am Abgrund

Silvio Berlusconi ist in letzter Instanz wegen Steuerhinterziehung verurteilt worden. Sollte er von seinen politischen Ämtern zurücktreten müssen, könnte sich seine Partei aus der Regierungskoalition verabschieden (hier). Das könnte Italien erneut handlungsunfähig machen und das Land noch tiefer in die Krise stürzen.

Derzeit ziehen wir Spanien Italien vor“, sagte Russel Matthews, Geldmanager bei BlueBay Asset Management in London.  „Das fundamentale Bild in Spanien wird sich wahrscheinlich besser entwickeln ans in Italien. Die Wirtschaft ist etwas dynamischer“ und habe größere Chancen, sich aus der Krise zu befreien, sagte der Analytiker einem Bericht von Bloomberg zufolge.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifkonflikt gelöst: Keine Lufthansa-Streiks zu Ostern
28.03.2024

Nachdem die Deutsche Bahn ihren Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL in dieser Woche gelöst hat, scheinen auch bei der...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr unterstützt Strukturwandel in der Lausitz
27.03.2024

In Bernsdorf im Landkreis Bautzen wird ein neues Logistik-Zentrum der Bundeswehr entstehen. Das entschied Verteidigungsminister Boris...