Politik

Arbeitgeber-Präsident lehnt flächendeckenden Mindestlohn ab

Ein flächendeckender Mindestlohn gefährde die Schwächsten am Arbeitsmarkt, so Arbeitgeber-Präsident Ingo Kramer. Durch die Einführung steigen die Sozialabgaben massiv. Kramer fordert, Ausnahmen bei der Regelung zuzulassen.
28.12.2013 12:41
Lesezeit: 1 min

Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hat den von der neuen Regierung geplanten flächendeckenden Mindestlohn kritisiert. „Ein einheitlicher gesetzlicher Mindestlohn würde zulasten der Schwächsten am Arbeitsmarkt gehen“, so Kramer. „Wir brauchen Differenzierungen, Stufenpläne und Ausnahmen.“ Kramer sagte, ein Zurückdrehen der erreichten Flexibilisierung des Arbeitsmarktes würde die Beschäftigungserfolge der letzten Jahre gefährden.

„Sorgen bereiten mir die Pläne der Regierungskoalition, den Arbeitsmarkt mit bürokratischen Regulierungen weniger flexibel zu machen und Arbeitnehmer und Arbeitgeber durch hohe Sozialbeiträge weiter zu belasten“, so der Arbeitgeber-Präsident.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) äußerte sich ebenfalls zum geplanten Mindestlohn. Der Verband will bei der Regelung Ausnahmen für Ostdeutschland. „Der geplante Mindestlohn trifft vor allem den Mittelstand in Ostdeutschland“, sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann der Passauer Neuen Presse. „Hier muss es Ausnahmen geben.“

Im Koalitionsvertrag haben Union und SPD vereinbart, dass ab spätestens 2017 verpflichtend 8,50 Euro als Lohnuntergrenze gelten sollen. In der Koalition gibt es Streit um Ausnahmeregelungen, Gewerkschaftler fordern dagegen einen höheren Mindestlohn.

Der Mindestlohn führte bereits zum ersten Streit in der Großen Koalition: SPD-Chef Gabriel hat die CDU öffentlich aufgefordert, sich an den Koalitionsvertrag zu halten. CDU-Spitzenpolitiker forderten zuvor ebenfalls Ausnahmen für den Mindestlohn (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...

DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzen: Deutschlands Pleitewelle hält an – ein Blick auf Ursachen und Folgen
11.07.2025

Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland steigt weiter – wenn auch etwas langsamer. Trotzdem deuten aktuelle Daten auf tiefgreifende...

DWN
Politik
Politik Trump kündigt Erklärung zu Russland an – neue Dynamik oder taktisches Manöver?
11.07.2025

Ein Treffen in Malaysia, neue russische Vorschläge und Trumps Ankündigung einer großen Russland-Erklärung: Zeichnet sich eine Wende im...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs aktuell: Wichtigste Kryptowährung setzt Rekordjagd fort – was das für Anleger bedeutet
11.07.2025

Der Bitcoin-Kurs ist auf ein historisches Allzeithoch gestiegen und über die Marke von 118.000 US-Dollar geklettert. Wie geht es weiter...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzverwalter: „Enorme Geldverbrennung“ bei Wirecard
11.07.2025

Der Anwalt Jaffé ist seit fünf Jahren mit der Sicherung des übrig gebliebenen Vermögens beschäftigt. Er fand nach eigenen Angaben im...

DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....