Finanzen

Schäuble fordert Zins-Erhöhung von der EZB

Lesezeit: 1 min
14.03.2014 00:25
Die Zinsen in der Euro-Zone sind aus deutscher Sicht zu niedrig, so Finanzminister Schäuble. Eine gemeinsame Geldpolitik in Europa sei so schwierig. Die anderen Euro-Staaten müssten wettbewerbsfähiger werden, um das Zinsniveau „für alle fairer“ zu machen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Zinsen in der Euro-Zone sind aus deutscher Sicht zu niedrig, so der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble. Deswegen sei Deutschland weiterhin gegen Maßnahmen wie Zinssenkungen der EZB. Die Zinsen sind bereits auf einem historischen Tief in der 18-köpfigen Euro-Gruppe. Der Leitzins liegt bei 0,25 Prozent. Vergangenen Woche beschloss die EZB keine neuen Konjunkturmaßnahmen (mehr hier).

Deutschland will dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent erreichen. Außerdem habe es immer noch einen starken Arbeitsmarkt, so Schäuble.

„Ich denke, wir haben ein Zinsniveau, das mittelfristig aus deutscher Sicht zu niedrig ist“, so Schäuble. „Ich weiß, dass diese Situation in anderen europäischen Ländern ganz anders ist. Das macht eine gemeinsame Geldpolitik in Europa so schwierig“, zitiert ihn das WSJ.

Die deutschen Steuerzahler haben im Jahr 2013 wegen der Niedrigzinspolitik der EZB 3,7 Milliarden Euro verloren (hier). Die EZB hat mit ihrer Politik der niedrigen Zinsen vor allem den Schuldenabbau der Euro-Staaten im Blick (hier).

Schäuble hofft, dass mit einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit anderer Staaten dazu führt, dass das Zinsniveau für alle Länder fairer wird. Er erwarte auch keine Deflation in der Eurozone.

EZB-Chef Mario Draghi ist hier derselben Meinung wie Schäuble. Doch Analysten warnen, dass die Gefahr einer Deflation bei „rund 35 Prozent“ liegt. Werden die Gefahren nicht rechtzeitig erkannt, drohe eine „Japanisierung“ der Euro-Zone (hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...