Politik

Venezianer wollen keine Steuern mehr nach Rom abführen

2,1 Millionen Venezianer haben in einem Voting für die Unabhängigkeit Veneziens gestimmt. Die privaten Organisatoren wollen nun ein offizielles Referendum. Das Ziel: Keine Steuern mehr für die italienische Regierung in Rom.
23.03.2014 00:05
Lesezeit: 1 min

Mehr als 2,1 Millionen Venezianer stimmten in einem Online-Voting für die Abspaltung von Rom, das entspricht fast 90 Prozent. Allerdings ist dieser Beschluss zunächst nur das Ergebnis einer privat organisierten Befragung. Die Organisatoren wollen nun ein „echtes“ Referendum initiieren. Seit Sonntag hatten die Bürger in Venedig und in der umliegenden Region Venezien die Chance, sich für eine Unabhängigkeit von Italien auszusprechen (mehr hier).

Gianluca Busato, der Initiator, will bei einem Ja-Votum eine sofortige Unabhängigkeits-Erklärung: „Wenn die Mehrheit der Bürger teilnimmt und das Ja gewinnt, werden wir unverzüglich totale Steuerenthaltung üben“. Die absolute Mehrheit der Stimmen sei konkret möglich, dann habe Italien nicht länger Souveränität über die Venezianer. „Während der anfänglichen Übergangsperiode werden wir keinen einzigen Cent an Steuergeld an den italienischen Staat zahlen“, so Busato im Wirtschaftsblatt.

„Wir sprechen nicht über eine gewaltsame Machtübernahme, aber die Menschen haben die Souveränität über ihre Geldbörsen“, so der Sprecher der Plattform Plebiscito.eu, die die Abstimmung organisiert.

Die Venezianer versprechen sich mehr Wohlstand in einer autonomen Gesellschaft, die nicht durch die Korruption aus dem Süden Italiens geschmälert werde. Berechnungen der rechten Partei Lega Nord zufolge kann Venedig durch eine Unabhängigkeit pro Jahr mindestens 20 Milliarden Euro sparen, berichtet DailyMail.

Die Venezianer wurden nach Auskunft der Organisatoren durch die Unabhängigkeitskämpfe in Schottland (hier) und Katalonien (hier) zum eigenen Referendum angeregt.

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