Deutschland

HSH Nordbank braucht mehr Steuergeld

Lesezeit: 1 min
10.04.2014 11:57
Die staatliche HSH Nordbank benötigt von Hamburg und Schleswig Holstein höhere Garantien als bisher angekündigt. Die Staatsgarantien erweitern sich dadurch auf 10 Milliarden Euro. Der Verlust der Bank stieg im vergangenen Jahr auf 814 Millionen Euro.
HSH Nordbank braucht mehr Steuergeld

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die HSH Nordbank fällt den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein wegen der Dauerkrise in der Schifffahrt stärker zur Last. Die Bank kündigte am Donnerstag an, dass sie für die Zeit nach 2019 voraussichtlich 1,6 Milliarden Euro an Ländergarantie in Anspruch nehmen wird, 300 Millionen mehr als bisher angekündigt.

Die HSH muss ihren Eignern bereits jetzt signalisieren, wie viel sie von der Garantie in einigen Jahren benötigen wird. Aufsichtsratschef Thomas Mirow hatte die Länder bereits im Februar auf einen höheren Bedarf vorbereit, sich damals aber noch nicht konkret über die Summe geäußert. Hamburg und Schleswig-Holstein halten zusammen 85 Prozent der HSH Nordbank.

Wegen der Krise in der Schifffahrt erhöhte das Geldhaus im Schlussquartal 2013 die Risikovorsorgen für faule Kredite. Insgesamt legte die HSH dafür rund 880 Millionen Euro zur Seite, ein Drittel mehr als im Vorjahr. Unter dem Strich erhöhte sich der Verlust auf 814 Millionen Euro, fast 700 Millionen mehr als im Vorjahr.

Für die wieder auf 10 Milliarden Euro ausgeweitete Staatsgarantie musste die HSH mehr als 900 Millionen Euro an Kosten in ihrer Bilanz verdauen. Seit ihrer Rettung durch ihre Eigner vor fünf Jahren zahlte das Institut nach eigenen Angaben 1,7 Milliarden Euro an Prämien und Gebühren.

Aus Sicht der Ratingagentur Moody‘s zählt das HSH-Schifffahrtsportfolio zu den schwächsten in der Branche. Die HSH Nordbank könnte als einziges deutsches Institut den EZB-Stresstest nicht bestehen (mehr hier).

„Wir sind gut ins Jahr 2014 gestartet“, sagte Vorstandschef Constantin von Oesterreich bei der Präsentation der Bilanz für das abgelaufene Jahr. Im laufenden Jahr werde die Bank einen soliden Gewinn ausweisen. Für das erste Quartal stellte er einen Vorsteuergewinn von rund 200 Millionen Euro in Aussicht.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Frauen in Tech-Berufen: Deutliches Ungleichgewicht trotz wachsender Nachfrage
24.04.2024

Der Frauenanteil in Berufen in den Bereichen Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ist laut einer Studie niedrig....

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU-Lieferkettengesetz: Die neuen Regelungen und ihre Folgen
24.04.2024

Nach langem Ringen gibt es einen offensichtlich mehrheitsfähigen Kompromiss für ein abgeschwächtes europäisches Lieferkettengesetz. Das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla-Turbo: Elon Musk beschleunigt Pläne für günstige Modelle - doch ein Produkt wird viel wichtiger
24.04.2024

Tesla macht Tempo: Elon Musk verspricht, die günstigeren Modelle schneller als erwartet zu realisieren. Damit reagiert der Tesla-Chef auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Die Vor- und Nachteile von Krediten: Was Anleger wissen müssen
24.04.2024

Kredite können eine wertvolle finanzielle Unterstützung bieten, bringen jedoch auch Risiken mit sich. Was sind die Vor- und Nachteile und...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...