Unternehmen

Gastgewerbe: Mindestlohn sorgt für höhere Preise

Das deutsche Gastgewerbe kündigte an, wegen steigender Kosten durch den Mindestlohn seine Preise zu erhöhen. Vor allem für ostdeutsche Betriebe ist die Einführung eine große Belastung, so der Branchenverband.
14.05.2014 16:09
Lesezeit: 1 min

Auswärts essen und trinken oder übernachten wird teurer. Das deutsche Gastgewerbe kündigte an, wegen steigender Kosten etwa durch den Mindestlohn seine Preise zu erhöhen. „Da wird kein Weg daran vorbeiführen“, sagte der Präsident des Branchenverbands Dehoga, Ernst Fischer, am Mittwoch in Berlin. Denn neben steigenden Kosten sei die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns 2015 eine große Belastung, vor allem für Betriebe in Ostdeutschland. Für die nächsten Monate setzt die Branche auch dank der Fußball-WM auf einen Umsatzschub. „Gerade die Gastronomie erhofft sich mit Blick auf die gute Konsumlaune, die Wetterlage sowie die bevorstehende Fußball-WM ein gutes Sommergeschäft.“ Für das Gesamtjahr 2014 peilt der Verband wie bisher ein Umsatzplus von 1,5 Prozent an.

Im vorigen Jahr hatte die Branche 1,2 Prozent mehr in der Kasse, allerdings nur dank steigender Preise. Denn inflationsbereinigt gab es 2013 sogar ein Umsatzminus von 1,1 Prozent. Fischer bezeichnete die Preiserhöhungen als „notwendig und gerechtfertigt“, da die Firmen mit deutlich steigenden Energiekosten zu kämpfen hätten. Zudem würden mit dem Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde ab nächstem Jahr die Personalkosten weiter steigen. Fischer betonte, das Gastgewerbe sei eine besonders arbeitsintensive Branche und der Anteil der Personal- an den Gesamtkosten mit 25 bis 40 Prozent vergleichsweise hoch.

Rund 70.000 der etwa 224.000 Branchenbetriebe sind laut Dehoga tarifgebunden. Ab September bekommen ungelernte Beschäftigte in Mecklenburg-Vorpommern in der untersten Lohnstufe 7,50 Euro pro Stunde, wie Verbands-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges sagte. Hier bedeute der Mindestlohn für viele Arbeitgeber eine „Mega-Herausforderung“. Die Chefin der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG), Michaela Rosenberger, klagte jüngst in einem Interview über Schwarzarbeit in der Branche und forderte mehr Kontrollen.

Gut ein Drittel der Hoteliers und Restaurantbesitzer sowie Kneipiers rechnen für die nächsten Monate mit steigenden Umsätzen. Jeweils etwas mehr als ein Fünftel erwartet allerdings sinkende Einnahmen. Angespannt bleibe indes die Ertragslage, sagte Fischer. Denn drei von zehn Betrieben befürchteten erneut sinkende Gewinne. In den Monaten Oktober bis März seien die Erträge bei knapp 46 Prozent der Hotels und bei etwa 44 Prozent der Gastronomie-Betriebe zurückgegangen.

 

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...