Politik

Lage in São Paulo eskaliert: Polizei knüppelt streikende U-Bahn-Fahrer nieder

Lesezeit: 1 min
09.06.2014 00:35
Mit Schlagstöcken, Gummigeschossen und Tränengas ist die Polizei von São Paulo gegen streikende U-Bahn-Bedienstete vorgegangen. Die Militär-Polizei hat für die Fußball-WM aufgerüstet und liefert martialische Bilder. Die Botschaft: Wir werden mit äußerster Härte vorgehen, damit die Fifa keinen Grund zur Klage hat.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Polizei von São Paulo kannte kein Pardon: Streikenden Bahn-Bedienstete wurden mit Tränengas und Gummigeschossen angegriffen, nachdem sie die U-Bahnstation „Ana Rosa“ lahmgelegt hatten. Ähnliche Szenen spielten sich am Wochenende auch an anderen U-Bahnstationen der 11-Millionen-Stadt ab.

Dabei handelt es sich um einen legitimen Streik, sagt die Gewerkschaft der U-Bahn-Bediensteten. Die Gewerkschaft „Sindicato dos Metroviários” hatte über den Streik abstimmen lassen. Eine breite Mehrheit der U-Bahn-Angestellten hatte sich für eine Arbeitsniederlegung ausgesprochen.

Ein Gericht hat den Streik aber für illegal erklärt. Das für die Region zuständige Arbeitsgericht drohte der Gewerkschaft mit einer Strafzahlung von 100.000 Reais (rund 30.00 Euro) täglich, sollte der Ausstand nicht beendet werden.

Rogério Malaquias, Sprecher der Streikenden, sagt: „Solange die Regierung, die Behörden und die Sicherheitskräfte uns wie Kriminelle behandeln wird der Streik weitergehen. Es ist gut möglich, dass er sich bis zum WM-Auftakt hinziehen wird.“

Mehr als 4,5 Millionen Fahrgäste nutzen täglich die U-Bahn von São Paulo Ein Verkehrschaos war nicht zu vermeiden. Sollte der Streik andauern, könnten die Organisatoren mit Blick auf den WM-Auftakt am Donnerstag (12.06.) unter großen Druck geraten.

Dieses VIDEO stammt von der Organisation NINJA, aus São Paulo, die sich das Ziel gesetzt hat, unterdrückte Nachrichten und Bilder zu verbreitern:

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Teil 1: Die Revolution hat in Brasilien Feuer gefangen

Teil 2: Brasilien: Künstler protestieren gegen die Fußball-WM

Teil 3: Brasilien: Von der Fußball-WM profitieren Konzerne, Politiker und Banken

Teil 4: Weltmeister: Deutsche Waffen-Industrie verdient prächtig mit der Fußball-WM

Teil 5: Brasilien: Staudamm-Bau mit Methoden einer Militär-Diktatur

Teil 6: Wer ist die rätselhafte Dilma Rouseff?

Teil 7: Brasilien: Straßenkinder passen nicht ins Bild der WM – und verschwinden

Teil 8: Der ganz andere WM-Song:  „Öffnet eure Augen, Brüder / die FIFA greift in unsere Taschen“

Teil 9: Brasilien: Fifa unterstützt Projekte gegen Kinderprostitution nicht


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Clean Industrial Deal: Warum die EU jetzt handeln muss
26.12.2024

Vor fünf Jahren setzte die EU mit dem Europäischen Green Deal neue Maßstäbe im globalen Klimaschutz. Heute, angesichts wachsender...

DWN
Politik
Politik Papst eröffnet Heiliges Jahr mit Hoffnungsbotschaft
26.12.2024

Ein strammes Programm hatte der gesundheitlich angeschlagene Papst an Weihnachten zu stemmen: Er eröffnete das Heilige Jahr der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland schafft Gasspeicherumlage ab: Entlastung für Nachbarländer, Mehrkosten für Verbraucher
26.12.2024

Deutschland verabschiedet sich von der umstrittenen Gasspeicherumlage an Grenzübergangspunkten zu Nachbarländern. Mit einer Änderung des...

DWN
Immobilien
Immobilien Sechs Jahre Mietenstopp: Können Mietpreiserhöhungen gesetzlich verboten werden?
26.12.2024

Der aktuelle Wohnmarkt bereitet Volk wie Bundesregierung Kopfzerbrechen. Laut Umfragen glauben immer weniger Deutsche daran, sich den Traum...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kann Automatisierung die deutsche Industrie retten?
26.12.2024

Die deutsche Wirtschaft kämpft mit Fachkräftemangel und explodierenden Kosten. Wie können Automatisierung und Robotik diese...

DWN
Politik
Politik Wahlforscher Jung: Die Union hat ein "Merz-Problem" - und Habeck eine gute Chance
26.12.2024

Es sei sehr wahrscheinlich, dass Unionskandidat Merz der nächste deutsche Bundeskanzler wird, sagt Wahlforscher Matthias Jung. Doch er...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Fünf Jahre Corona: Als Covid-19 die Welt in den Stillstand zwang
26.12.2024

Lockdowns, Masken, Grenzschließungen: Fünf Jahre nach dem Auftauchen der ersten Covid-19-Fälle hat die Corona-Pandemie weltweit ihre...

DWN
Politik
Politik Chaos und Dutzende Tote in Mosambik nach Wahlergebnis
26.12.2024

Seit der Verkündung des Wahlsiegs der Regierungspartei kommt es zu immer blutigeren Unruhen. Demonstranten befreien Gefangene und...