Politik

Türkei: EU-Staatschefs boykottieren Erdoğans Amtseinführung

Die Regierungschefs und Staatsoberhäupter der EU werden der Amtseinführung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan fern bleiben. Offenbar sind die EU-Politiker verärgert über Erdoğans Russland-Politik. Erdoğan hat nach den Sanktionen eine deutliche Hinwendung zu Moskau vollzogen.
26.08.2014 00:22
Lesezeit: 1 min

Am Donnerstag wird in Ankara die Amtseinführung des neuen Präsidenten der Türkischen Republik, Recep Tayyip Erdoğan, stattfinden. Insgesamt 20 Staatsoberhäupter werden der Zeremonie beiwohnen.

Doch unter ihnen wird sich kein einziges Staatsoberhaupt aus den wichtigen EU-Staaten befinden. Auch der türkische Oppositions-Chef Kemal Kılıçdaroğlu will die Amtseinführung boykottieren. Aus Russland Außenminister Sergej Lawrow teilnehmen. Deutschland schickt lediglich Innenminister Thomas de Maizière. Für den Iran reist Außenminister Mohammad Javad Zarif nach Ankara. Die USA haben noch nicht entschieden, wer das Land vertreten wird.

Offenbar sind die EU-Staaten unzufrieden mit der Annäherung zwischen Russland und der Türkei. Die Architekten dieser neuen Partnerschaft sind Erdoğan und Putin. Beide sind unbeliebt innerhalb der EU. Doch bei ihren Völkern erfreuen sie sich größter Beliebtheit.

Die Türkei hat die Handels-Sanktionen der EU gegen Russland nicht unterstützt. Stattdessen hat sich Russland dazu entschieden, künftig Obst und Gemüse aus der Türkei und nicht mehr aus der EU zu kaufen.

Erdoğans Hilfe bietet Russland die Möglichkeit, den Schaden, der durch die Sanktionen entsteht, zu begrenzen.

Zudem haben im Juli Moskau und Ankara beschlossen, beim bilateralen Handel den US-Dollar durch den Rubel und die Türkische Lira zu ersetzen (mehr Erdoğan will eine Allianz mit Putin schließen.

Während die Bindungen zwischen Russland und der Türkei enger werden, entfernen sich beide Staaten immer mehr von Europa.

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