Finanzen

400 Millionen Euro: Commerzbank zittert um Hypo Alpe Adria-Anleihen

Die Commerzbank hält Anleihen an der österreichischen Skandalbank Hypo Alpe Adria in Höhe von 400 Millionen Euro. Die Bank will um das Investment kämpfen. Doch die Chancen stehen schlecht: Österreich besteht auf einem Schuldenschnitt und will die Landeshaftungen aushebeln.
19.03.2015 00:04
Lesezeit: 1 min

Die im Zuge der Finanzkrise vom deutschen Steuerzahler gerettete Commerzbank hält Anleihen der österreichischen Skandalbank Hypo Alpe Adria (HGAA) in Höhe von rund 400 Millionen Euro, erklärte das zweitgrößte deutsche Geldhaus in seinem am Mittwoch veröffentlichten Geschäftsbericht. „Aktuell werden bei der Bank alle geschäftlichen und juristischen Optionen geprüft.“ Mögliche Belastungen durch die Bonds, für die es eine Garantie des Bundeslands Kärnten gibt, würde die Commerzbank in den kommenden Quartalen berücksichtigen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Bank mit den Anleihen einen Verlust macht, ist hoch: Die österreichische Finanzmarktaufsicht hat beschlossen, dass die Gläubiger einen Haircut werden hinnehmen müssen. Die Republik versucht aktuell, die staatlichen Garantien auszuhebeln, um den Gläubigern den Rückgriff auf staatliches Vermögen zu verwehren.

In Deutschland halten zahlreiche Finanzinstitute Hypo-Anleihen und blicken deshalb sorgenvoll nach Österreich. Die dortige Finanzaufsicht hat eine Kapitallücke bei der Hypo-Bad-Bank Heta entdeckt und Anfang März angeordnet, die Rückzahlung ausstehender Anleihen bis Ende Mai 2016 zu stoppen. Mit diesem Schritt verschafft sich Österreich Zeit, um mit den Gläubigern über einen Schuldenschnitt zu verhandeln. Am Markt werden Hypo-Bonds Finanzkreisen zufolge derzeit für knapp 60 Prozent ihres Nominalwerts gehandelt.

Die Commerzbank-Aktionäre bekommen abermals keine Dividende.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen So werden Sie reich mit Autos: Warum Oldtimer besser sind als Aktien
09.08.2025

Oldtimer als Kapitalanlage? Zwei Autoprofis erklären, warum Klassiker und Supersportwagen echte Geldmaschinen sind – und welche Modelle...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle treiben Afrika in Chinas Einflusszone
09.08.2025

Afrikas Exporte geraten ins Fadenkreuz von Trumps Zollhammer – doch für China öffnet sich ein geopolitisches Zeitfenster. Wie der...

DWN
Politik
Politik Haushaltsplan: Sondervermögen Infrastruktur – wohin fließt das Geld eigentlich?
09.08.2025

Nach viel Hin und Her haben sich Union und SPD auf einen Haushaltsplan 2025 und folgend bis 2029 geeinigt. Neben hohen Investitionen in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Umbau der US-Verteidigung stellt Milliardenprojekte infrage
09.08.2025

Donald Trump krempelt die US-Verteidigung radikal um: Alte Kampfjets werden verschrottet, Milliarden in neue Tarnkappenbomber investiert....

DWN
Politik
Politik 50 Jahre Abkommen von Helsinki – ein Pakt ohne Erbe
09.08.2025

Vor 50 Jahren versprach das Abkommen von Helsinki eine neue Weltordnung aus Kooperation und Respekt. Heute, im Zeitalter hybrider Kriege,...

DWN
Technologie
Technologie Globale Bank-ID: Yubico-Gründerin will Passwörter abschaffen – Milliardenpotenzial für deutsche Firmen
09.08.2025

Die Gründerin von Yubico will mit ihrer Stiftung Siros ein globales, offenes System für digitale Identitäten schaffen – sicher wie ein...

DWN
Technologie
Technologie ChatGPT-5: So verwenden Sie das neue ChatGPT-Modell
08.08.2025

Open AI erlaubt erstmals tiefe Einblicke in die Denkweise von ChatGPT. Wer die neue Erweiterung nutzt, kontrolliert nicht nur Daten –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kreditprogramme für den Mittelstand: Neue KfW-Digitalförderung für KMU, Kritik an „Made for Germany“
08.08.2025

Zwei neue KfW-Kreditprogramme unterstützen KMU seit Juli gezielt bei Digitalisierung und Innovation. Unterdessen sorgt die fehlende...