Unternehmen

Niederlande: Staatsanwaltschaft sucht Zeugen für MH17 Abschuss

Die internationalen Ermittler haben einen Aufruf gestartet, um Zeugen für den bis heute nicht aufgeklärten Absturz der malaysischen MH17 über der Ukraine zu gewinnen. Offenbar sind die Ermittler bei ihren Untersuchungen nicht besonders vorangekommen.
30.03.2015 15:23
Lesezeit: 1 min

Das internationale Ermittlerteam zum Absturz von Flug MH17 hat Zeugen für den möglichen Abschuss der Maschine mit einer Boden-Luft-Rakete über der Ostukraine aufgerufen, sich zu melden. In einem am Montag international verbreiteten Video werden Bilder vom Transport eines Buk-Raketensystems in den Tagen um den Absturz vom 17. Juli 2014 gezeigt. Bei dem Absturz der Maschine der Malaysia Airlines waren alle 298 Menschen an Bord getötet worden. Die meisten waren Niederländer.

Der Zeugenaufruf heiße jedoch nicht, dass bereits eindeutig feststehe, dass die Maschine von einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen worden sei, erklärte die leitende Staatsanwaltschaft in Rotterdam. «Dafür sind mehr Untersuchungen notwendig.» Die Niederlande leiten die internationalen strafrechtlichen Ermittlungen.

Auf dem fast 12 Minuten dauernden Video sind Bilder von einem Tieflader zu sehen, der ein Buk-Raketensystem durch die Ostukraine fährt. Auch sind abgehörte Telefongespräche in russischer Sprache zu hören. Die russischen Gespräche sind mit englischen Untertiteln versehen. Sie sollen von Rebellen geführt worden seien und waren unmittelbar nach der Katastrophe aufgetaucht, weshalb es an ihrer Echtheit Zweifel gibt.

Der Zeugenaufruf wurde über mehrere Websites von Polizei- und Justizbehörden sowie den Videokanal Youtube verbreitet. Wie allerdings in einem solch politisch aufgeladenen FAll die Echtheit der Zeugen sichergestellt werden soll, ist unklar. Die Amerikaner hatten unmittelbar nach dem Absturz die Russen dafür verantwortlich gemacht, ruderten jedoch angesichts der unklaren Beweislage zurück. Die Russen ihrerseits beschuldigen die Ukraine und will Beweise vorliegen haben, dass ukrainische Militärjets in der Nähe der Maschine waren.

Die Bundesregierung hält den Funkverkehr zwischen der Flugsicherung und dem Cockpit unter Verschluss. Er dürfte allerdings mehr relevante Informationen enthalten als nun mögliche, im Internet rekrutierte Zeugen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Abschottung statt Gastfreundschaft: Trumps zweite Amtszeit trifft Amerikas Tourismusindustrie
20.04.2025

Internationale Reisende meiden die USA – Fälle willkürlicher Festnahmen an den Grenzen häufen sich. Europas Touristen ziehen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Shell: Asien als Haupttreiber des LNG-Wachstums bis 2040
20.04.2025

Shell prognostiziert einen Anstieg des globalen LNG-Verbrauchs um 60 Prozent bis 2040, vor allem getrieben durch die steigende Nachfrage in...

DWN
Politik
Politik Asien-Investor: „Jetzt beginnt Trumps Schicksalsvierteljahr“
20.04.2025

Ein schwedischer Analyst in Vietnam sieht das Weiße Haus vor einem Finanzbeben – und erkennt zugleich geopolitische Chancen für...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands Brücken sind marode – reicht eine Finanzspritze aus?
20.04.2025

Deutschlands Brücken sind in einem kritischen Zustand – ein aktuelles Beispiel ist die A100-Brücke in Berlin. Die sogenannte...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft De-minimis-Ausnahme: Trump hat europäischen Unternehmen bisher ein Geschenk im Wert von 800 Dollar hinterlassen
19.04.2025

Trumps Zollpolitik ermöglicht es europäischen Unternehmen, Waren bis 800 Dollar zollfrei in die USA zu versenden. Doch Experten warnen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Osterleckereien 2025: Warum Schokolade, Butter & Co. teurer sind denn je
19.04.2025

Ostern 2025 wird für Verbraucher teurer – besonders bei traditionellen Produkten wie Schokohasen, gefärbten Eiern und selbstgebackenem...

DWN
Immobilien
Immobilien Gewerbeimmobilien als Kapitalanlage? Lage matters!
19.04.2025

Gewerbeimmobilien bieten nach wie vor interessante Renditechancen für ausgefuchste Marktkenner. Wer klug investiert, kann von stabilen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Wettbewerbskompass: Kurskorrektur bei Technologiewettbewerb dringend nötig!
19.04.2025

Europa steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen: Der globale Technologiewettbewerb spitzt sich zu, geopolitische Krisen...