Angela Merkel hat die große Zahl an Flüchtlingen, die nach Deutschland kommen, als Chance für den Standort bezeichnet. Auch die verschiedenen regierungsnahen Experten haben den Wert der Einwanderer für die Konjunktur gepriesen. Doch aktuelle Zahlen zeigen, dass es in Deutschland nicht genug Ausbildungsplätze gibt, um eine derart große Zuwanderung zu einem ökonomische Motor zu machen.
Die duale Berufsausbildung gerät immer stärker unter Druck: Die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze geht seit 2007 kontinuierlich zurück, mit einem Minus von 13 Prozent ist dies eine signifikante Entwicklung – von 644.000 auf 563.000.
Die Folge: Auch die Zahl der Bewerber für einen Ausbildungsplatz ist bundesweit gesunken – von von 756.000 auf 613.000. Das entspricht einem Rückgang um 19 Prozent. Es ist unschwer zu erkennen, dass diese Entwicklung eine Folge der Reduktion der Ausbildungsplätze ist.
Die rechnerischen Chancen auf eine Lehrstelle haben sich somit für den einzelnen Bewerber erhöht. Davon profitieren Hauptschüler und Ausländer allerdings kaum. Ihre Zugangschancen zum dualen System verbesserten sich nur geringfügig. Das sind die Ergebnisse des „Ländermonitor berufliche Bildung“ der Bertelsmann Stiftung.
Laut der Studie hat die duale Ausbildung in Ostdeutschland in den letzten Jahren besonders an Bedeutung verloren. Seit 2007 hat sich die Zahl der Interessenten an einer betrieblichen Ausbildung nahezu halbiert (minus 47 Prozent). Dieser Einbruch hängt auch mit dem demographisch bedingten Rückgang der Schülerzahlen im gleichen Zeitraum zusammen. Auch das Angebot an Ausbildungsplätzen schrumpfte um 40 Prozent. In den neuen Ländern macht sich damit ein bundesweiter Trend besonders stark bemerkbar: Die Klein- und Kleinstbetriebe mit weniger als 50 Beschäftigten, die in den östlichen Flächenländern 98 Prozent der Betriebe ausmachen, reduzieren ihr Engagement in der dualen Ausbildung.
Diese Entwicklung ist für alle Arbeitnehmer gefährlich: Denn die Betriebe könnten versucht sein, Flüchtlinge und Einwanderer zum Lohndumping einzusetzen. In Schweden ist solches schon zu beobachten: Die Polizei geht davon aus, dass etliche der 14.000 spurlos verschwundenen Flüchtlinge bei Firmen ausgebeutet werden.
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles hatte bereits im Bundestag gesagt, dass ein Großteil der Flüchtlinge nicht sofort in Ausbildung und Arbeit kommen werden, weil ihnen die Voraussetzungen fehlen.
Ein weiterer Grund: Die mangelnde Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.
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DWN-Herausgeber Michael Maier erklärt in seinem neuen Buch, wie sich der deutsche Arbeitsmarkt ändern müsste, um vielen Flüchtlingen und Einwanderern tatsächlich eine Chance zu bieten: Fest steht, dass die Regierung Merkel dazu nicht den geringsten Plan hat, weil ihre Politik nicht auf die Zukunft, sondern auf den Machterhalt und den Status Quo ausgerichtet ist.
Michael Maier: „Das Ende der Behaglichkeit. Wie die modernen Kriege Deutschland und Europa verändern“. FinanzBuch Verlag München, 228 Seiten, 19,99€.
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