Politik

Deutsche Bank plant angeblich milliardenschweren Anleihen-Rückkauf

Lesezeit: 1 min
09.02.2016 23:18
Die Deutsche Bank könnte versuchen, sich mit einem milliardenschweren Rückkauf von Anleihen Luft zu verschaffen. Bundesfinanzminister Schäuble sagte, er mache sich keine Sorgen um die Bank.
Deutsche Bank plant angeblich milliardenschweren Anleihen-Rückkauf

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Deutsche Bank prüft einem Bericht der FT zufolge einen milliardenschweren Rückkauf von Anleihen. Dabei gehe es in erster Linie um vorrangige Papiere, berichtet die FT am Dienstagabend unter Berufung auf mit dem Plan vertraute Personen. Die größte deutsche Bank habe davon im September 2015 etwa 50 Milliarden Euro im Umlauf gehabt. Bonds im Volumen von mehreren Milliarden sollten nun zurückgekauft werden. Die Deutsche Bank wollte sich dazu nicht äußern.

Die Deutsche Bank reagiere mit dem Rückkauf auf den Verfall ihrer Aktien und wolle damit das Vertrauen der Kapitalmärkte zurückgewinnen, berichtete die Wirtschaftszeitung. Mit dem Rückkauf von Anleihen unter dem Nennwert können Banken günstig ihre Kapitaldecke aufstocken. Die Deutsche-Bank-Aktie, die am Dienstag im Xetra-Handel erneut um 4,3 Prozent gefallen war, erholte sich an der Börse in New York deutlich und schloss nur noch ein Prozent im Minus.

Verunsicherte Anleger hatten die Deutsche-Bank-Aktie zwei Tage lang auf Talfahrt geschickt. Das Papier kostet weniger als 15 Euro - in den besten Zeiten waren es über 100 Euro. Deswegen machte sich zuletzt auch Unruhe unter den Anleihe-Investoren breit. Deutschlands größtes Finanzinstitut hatte am Montagabend bekräftigt, es habe genügend Geld, um seine Zwangswandelanleihen (Contingent Convertible Bonds, "CoCos") zu bedienen. Laut "FT" sind diese Papiere, die erst 2014 im Volumen von rund fünf Milliarden Euro ausgegeben worden waren, von dem Rückkauf-Plan wahrscheinlich nicht betroffen.

Zur Lage der Bank äußerte sich am Dienstag in Paris auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Er sagte Bloomberg: "Nein, ich mache mir keine Sorgen um die Deutsche Bank." Schäuble hatte 2013 eine Auseinandersetzung mit dem zweiten CEO der Deutschen Bank: Jürgen Fitschen hatte Schäubles Aussage, die Regierung müsse die Banken schärfer kontrollieren, als "unverantwortlich" bezeichnet. Schäuble war erzürnt und sagte, Fitschen habe Unrecht, sein Ton sei "unangemessen".


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Technologie
Technologie Lithium-Abbau in Deutschland: BGR-Forscher starten Tiefenförderung in der Lüneburger Heide
10.05.2024

Der Weg zu einer nachhaltigen Elektromobilität führt möglicherweise durch die Lüneburger Heide: Die Die Bundesanstalt für...

DWN
Finanzen
Finanzen Genomsequenzierung: Investieren in die personalisierte Medizin der Zukunft
09.05.2024

Genomsequenzierung, Gentherapie, personalisierte Medizin: Die Medizin- und Pharma-Industrie steht vor einem Wendepunkt. Gleichzeitig sind...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview zur Mafia in Deutschland: „Hier gehe ich von Strafvereitelung im Amt aus“
09.05.2024

Italienische Mafia-Organisationen gewinnen in Deutschland zunehmend an Einfluss – und können dabei teilweise auf das stillschweigende...

DWN
Technologie
Technologie Luftfahrt: Klimaneutralität bis 2050 wohl unrealistisch
09.05.2024

Der Luftverkehr gilt als ein starker Treiber zur Klimakrise. Mit technischen Lösungen klimaschonendes- oder gar klimaneutrales Fliegen zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktien: Warum die Kapitalrendite eines Unternehmens wichtiger als die Bewertung ist
09.05.2024

Was bestimmt eigentlich den Wert einer Aktie? In der Berichterstattung stehen häufig Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hybrides Arbeiten liegt im Trend - nicht nur aus Umwelterwägungen
09.05.2024

Die klassische Büroarbeit hat es spätestens seit Corona schwer, sich gegen das geschätzte Homeoffice zu behaupten. Immer mehr...

DWN
Technologie
Technologie Erneuerbare Energien knacken wichtige Marke
09.05.2024

Erneuerbare Energien wachsen vor allem dank Wind- und Solarenergie. Der Anteil an der globalen Stromproduktion beträgt mittlerweile 30...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Sicherheitsalarm: Wie sich Unternehmen gegen Spionage und Cyberbedrohungen schützen können
09.05.2024

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik warnt davor, dass die Bedrohungslage im Cyberraum ernst ist, insbesondere in Bezug...