Der Preisverfall bei Rohstoffen wie Kupfer oder Eisenerz macht dem australischen Bergbaukonzern Rio Tinto schwer zu schaffen. Im vergangenen Jahr fiel deswegen ein Nettoverlust von fast 900 Millionen Dollar an, wie Reuters am Donnerstag meldete. 2014 konnte noch ein Gewinn von 6,5 Milliarden Dollar erzielt werden. Zum Verlust hätten auch Milliarden-Abschreibungen unter anderem auf ein Projekt in Guinea beigetragen, teilte das Unternehmen mit. Nun will es die Kosten weiter senken. Allein für 2016 und 2017 sind zusätzliche Einsparungen von zwei Milliarden Dollar geplant.
Zugleich nahm der weltweite Branchenzweite hinter dem Rivalen BHP Billiton die Zusage zurück, die Dividende nie zu kürzen. „Angesichts der deutlichen Eintrübung des wirtschaftlichen Umfeldes und der damit verbundenen Unsicherheit am Markt meint das Management, dass es nicht mehr angemessen ist, an der Politik steigender Dividenden festzuhalten“, erklärte das Unternehmen. Die Bergbaukonzerne stehen unter dem Druck von Ratingagenturen, die mit Herabstufungen der Bonitätsnote drohen, wenn die Ausschüttungen an die Aktionäre bei mauen Geschäften weiter erhöht werden. Rio Tinto hat allerdings in den vergangenen drei Jahren seine Verschuldung deutlich abgebaut und ist deswegen in einer besseren Lage als viele Konkurrenten.
Die Preise für Kupfer sind von rund 10.000 Dollar im Jahr 2011 auf aktuell etwa 4500 Dollar pro Tonne gesunken. Der Marktpreis für Eisenerz hat im gleichen Zeitraum von etwa 180 Dollar auf derzeit 43 Dollar je Tonne nachgegeben. Die Rückgänge spiegeln eine Abkühlung des weltwirtschaftlichen Wachstums wieder. Der für Rohstoffe wichtige Baltic Dry-Index ist unterdessen auf ein neues Allzeit-Tief von 290 Punkten gesunken.