Der UN-Sicherheitsrat soll sich auf Antrag Russlands mit dem türkischem Beschuss von Kurden-Milizen in Syrien befassen. "Die russische Delegation ist zutiefst besorgt wegen der Gewaltanwendung der Türkei gegen das syrische Territorium", heißt es in einer am Montag verschickten E-Mail eines russischen Diplomaten an seine Kollegen im Sicherheitsrat. Ein Reuters-Reporter konnte das Schreiben, in dem die Sitzung für diesen Dienstag beantragt wird, einsehen. Es wird damit gerechnet, dass ein UN-Vertreter den Rat über die Lage in Syrien im Laufe des Tages unter Ausschluss der Öffentlichkeit informiert.
Die Türkei hat am Montag den dritten Tag in Folge Stellungen der kurdischen YPG in Syrien beschossen, um deren Vorstoß auf die acht Kilometer von der Grenze zur Türkei entfernte Stadt Asas zu stoppen (Siehe Video am Anfang des Artikels).Die YPG wird von Russland und den USA unterstützt. Die Türkei bezeichnet die YPG als Terrororganisation und hält isch daher für berechtigt, die kurdische Gruppe nach eigenem Ermessen zu bekämpfen. Die Regierung in Ankara ist unter Druck, weil sich die YPG anschickt, den letzten, etwa 100 Kilometer langen Abschnitt entlang der Grenze unter ihre Kontrolle zu bringen. Wenn dies mit russischer Hilfe gelingt, kann die Türkei territoriale Ansprüche in Syrien nicht mehr militärisch durchsetzen.