Politik

Frankreich: Hollande scheitert mit Einschränkung der Bürgerrechte

Das französische Parlament stoppt die Pläne von Francois Hollande, die Bürgerrechte wegen der Terror-Anschläge massiv einzuschränken. Für Hollande bedeutet das eine schwere Niederlage. Er hatte die Verfassungs-Änderungen kurz nach den Anschlägen verkündet.
30.03.2016 14:30
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der französische Präsident Francois Hollande hat seine Pläne aufgegeben, die Verfassung und Bürgerrechte zu ändern und verurteilten Terroristen die französische Staatsbürgerschaft abzuerkennen. Teile der Opposition hätten eine Verfassungsänderung abgelehnt, sagte Hollande am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung. „Ich bedauere diese Haltung.“ Er habe beschlossen, die Debatte darüber zu beenden.

Das Parlament hatte sich nicht auf die geplante Ausbürgerung von als Terroristen Verurteilten einigen können. Auch der Plan des Präsidenten, mit der Reform den nach den Anschlägen verhängten Ausnahmezustand in der Verfassung zu verankern, wurde aufgegeben.

Für den Staatspräsidenten ist dies eine schwere Niederlage. Hollande hatte sein Vorhaben nur drei Tage nach den Anschlägen vom 13. November in Paris in einer feierlichen Ansprache verkündet. Damals wirkte Hollande, der seit langem erheblich an Popularität eingebüßt hat, entschlossen und erhielt großen Beifall der Abgeordneten. Nach dem ersten Schock über die Anschläge mit 130 Toten sorgte Hollandes Vorstoß aber monatelange für heftige Diskussionen. Viele Kritiker - auch vom linken Flügel seiner eigenen Partei - warfen dem Präsidenten vor, sein Plan sei ineffizient und rein symbolisch.

Vergangene Woche hatte der von der Opposition kontrollierte Senat einen anderen Entwurf für den Passus über die Aberkennung der Staatsbürgerschaft angenommen als den, den die von den Sozialisten dominierte Nationalversammlung beschlossen hatte. Um die Verfassung zu ändern, braucht die Regierung für ihren Vorschlag aber die Zustimmung beider Kammern, und zwar zu exakt demselben Entwurf.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Bankenwächter warnt: Die nächste Krise kommt schneller, als uns lieb ist
14.08.2025

Er sieht Kriege, Zölle, Cyberangriffe und Finanz-Apps als tickende Zeitbomben: EU-Abwicklungschef Dominique Laboureix warnt, dass die...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs: Bitcoin erreicht Rekordhoch mit erstmals über 124.000 Dollar
14.08.2025

Ein Allzeithoch, das Anleger elektrisiert: Der Bitcoin durchbricht erstmals die Marke von 124.000 Dollar. Getrieben wird der Kurs von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maschinenbau Deutschland: Stellenabbau verlangsamt sich spürbar
14.08.2025

Deutschlands Maschinenbauer kämpfen mit Auftragsrückgängen, doch der massive Stellenabbau verliert an Tempo. Trotz sinkender...

DWN
Unternehmen
Unternehmen ProSiebenSat.1 Übernahme: MFE-Konzern auf der Zielgeraden
14.08.2025

Die Übernahme von ProSiebenSat.1 durch den Berlusconi-Konzern MFE steht vor der Entscheidung. Das Angebot ist abgelaufen, die Chancen der...

DWN
Immobilien
Immobilien Hohe Nebenkostenabrechnung 2024? Wie Sie am besten darauf reagieren sollten
14.08.2025

Viele Haushalte müssen in diesem Jahr deutlich mehr für Heizung und Betriebskosten zahlen. Was Sie jetzt zur Nebenkostenabrechnung 2024...

DWN
Finanzen
Finanzen Dax 40: Gewinne trotzen Zollstreit und Konjunkturflaute
14.08.2025

Trotz politischer Spannungen und sinkender Umsätze in den USA und China melden viele Dax-Konzerne solide Quartalszahlen. Während...

DWN
Politik
Politik Ukraine vor großem Gebietsopfer: Trumps Waffenruhe-Plan mit Putin sorgt für Alarm
14.08.2025

Während Donald Trump in Alaska mit Wladimir Putin über eine sofortige Waffenruhe sprechen will, wächst in Kyjiw die Sorge vor einem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Talanx-Aktie: Versicherer erwartet 2,3 Milliarden Euro Jahresüberschuss
14.08.2025

Versicherer Talanx trotzt massiven Waldbrand-Schäden in Kalifornien und hebt seine Jahresprognose deutlich an. Im ersten Halbjahr stieg...