Politik

EZB nimmt italienischen Banken den Druck bei faulen Krediten

Lesezeit: 1 min
13.09.2016 01:25
Die EZB will vorerst nicht mit Härte gegen das Problem der faulen Kredite bei Europas Banken vorgehen. Die zurückhaltende Kontrolle verschafft vor allem den italienischen Instituten etwas Luft.
EZB nimmt italienischen Banken den Druck bei faulen Krediten

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Europäische Zentralbank (EZB) verschafft den europäischen Banken etwas Luft. Die Institute müssen sich Ziele setzen, welches Level an ausfallgefährdeten Darlehen sie in einem und in drei Jahren erreichen wollen, wie die EZB am Montag mitteilte. Diese Ziele sind allerdings nicht bindend. Die EZB will nur eingreifen, wenn Banken die angepeilten Werte deutlich überschreiten. Besonders italienische Geldhäuser können damit aufatmen. Sie hatten im Fall von bindenden Obergrenzen befürchtet, zu Notverkäufen von Portfolien gezwungen zu werden.

Banken in der Eurozone schieben faule Kredite mit einem Volumen von 900 Milliarden Euro vor sich her. Bei den 129 Großbanken, die von der EZB beaufsichtigt werden, sind rund sieben Prozent aller Darlehen ausfallgefährdet. In Italien liegt die Quote bei 12 Prozent, in Portugal bei 15 Prozent und in Griechenland bei 47 Prozent. Deutschland kommt lediglich auf zwei Prozent. Hier sind die Vorgaben nur für einzelne Geldhäuser wie die HSH Nordbank relevant. Sie leidet unter vielen ausfallgefährdeten Schiffskrediten und wurde von der EZB deshalb bereits vor einiger Zeit aufgefordert, auszumisten.

Ein Berg an faulen Krediten hindert Institute aus Sicht der Notenbank daran, Geld an die Realwirtschaft zu verleihen und ihre Kapitalpuffer zu stärken. Auf der anderen Seite will die EZB Geldhäuser nicht zu Notverkäufen zwingen, die ihnen Verluste einbrocken und ihre Kapitalbasis schwächen. In Italien stehen bereits heute mehrere Banken unter Druck und wollen neues Kapital aufnehmen, darunter die HVB-Mutter UniCredit und die Krisenbank Monte dei Paschi di Siena.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifkonflikt gelöst: Keine Lufthansa-Streiks zu Ostern
28.03.2024

Nachdem die Deutsche Bahn ihren Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL in dieser Woche gelöst hat, scheinen auch bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
27.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr unterstützt Strukturwandel in der Lausitz
27.03.2024

In Bernsdorf im Landkreis Bautzen wird ein neues Logistik-Zentrum der Bundeswehr entstehen. Das entschied Verteidigungsminister Boris...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU blockiert Übernahme von ITA Airways und schützt Lufthansa vor sich selbst
27.03.2024

Brüssel hat neue Hürden für die Übernahme der italienischen Fluggesellschaft ITA Airways aufgestellt. Die dänische EU-Kommissarin...