Politik

Griechenland: Hausdurchsuchung im Privathaus von Zentralbank-Chef

Die Polizei hat das Haus des griechischen Zentralbankchefs sowie die Büros seiner Frau durchsucht. Hintergrund sind Anschuldigungen, wonach die Firma der Frau staatliche Gelder veruntreut habe. Vor wenigen Wochen erst waren Räumlichkeiten der Zentralbank von Slowenien durchsucht worden
17.09.2016 02:09
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Polizisten haben in Griechenland am Donnerstag das Privatanwesen des griechischen Notenbankchefs Yannis Stournaras und Büroräume seiner Frau Lina Nikolopoulou-Stournaras durchsucht. Dabei geht es offenbar um den Vorwurf der Veruntreuung von staatlichen Geldern in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro im Zusammenhang mit Geschäften mit dem Hellenic Center for Disease Control and Prevention (KEELPNO), berichtet die Zeitung Kathimerini. Auch dessen Räumlichkeiten wurden durchsucht.

Der Zeitpunkt der Razzia ist bemerkenswert, weil sie wenige Stunden vor einem Entscheid der griechischen Zentralbank durchgeführt wurde, die Kandidaten für den Vorsitz der staatlichen Attica Bank zurückzuweisen. Der Bank ist die Ausgabe von Anleihen solange untersagt, bis ein voll funktionsfähiger Vorstand eingesetzt wurde.

In einer Mitteilung bezeichnete Lina Nikolopoulou die Razzia als ungerechtfertigt. Damit werde vielmehr versucht, ihrem Mann politisch zu schaden. Wie Ekathimerini berichtet, soll Notenbankchef Stournaras in der Nacht auf Freitag mit Premierminister Tsipras telefoniert haben, welcher ihm seine Unterstützung versichert haben soll.

Erst vor wenigen Wochen wurden Räumlichkeiten der Zentralbank von Slowenien von der dortigen Staatsanwaltschaft durchsucht. Die slowenischen Behörden hatten nach einer Razzia im Zuge von dubiosen Vorgängen bei der Banken-Rettung auch den slowenischen EZB-Vertreter im Visier. EZB-Chef Draghi reagierte aufgebracht, weil die EZB eigentlich in ihren Handlungen vollständig immun und vor jeglicher Strafverfolgung geschützt ist.

Der Fall in Slowenien war der erste Fall, in dem staatliche Behörden gegen eine Zentralbank in Europa vorgegangen sind. 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft: Großbaustelle für die neue Regierung
09.03.2025

Die desolate Lage der deutschen Wirtschaft wird eine der größten Herausforderungen für die neue Bundesregierung und das dringendste...

DWN
Panorama
Panorama Ostern: Werden zum Osterfest die Eier knapp?
09.03.2025

Rot, gelb oder grün - bunte Eier stoßen zum Osterfest nicht nur bei Kindern auf Begeisterung. Hunderte Millionen werden jedes Jahr...

DWN
Immobilien
Immobilien Genossenschafts-Wohnungen: Die letzte günstige Wohnoption?
09.03.2025

In Großstädten wie München ist bezahlbarer Wohnraum rarer als Gold. Wohnbaugenossenschaften stellen unter den Prinzipien der Selbsthilfe...

DWN
Technologie
Technologie Solarenergie im Keller: Immer mehr Haushalte speichern Strom
09.03.2025

Wer eine Solaranlage auf dem Dach hat, hat immer häufiger auch einen Batteriespeicher im Keller. Lohnt sich das?

DWN
Panorama
Panorama UN: Europa schlecht auf Kampf gegen künstliche Drogen vorbereitet
09.03.2025

UN-Fachleute warnen vor dem Vormarsch synthetisch hergestellter Substanzen. Sie fordern einen koordinierten internationalen Schutz gegen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ryanair verschiebt Ende der ausgedruckten Bordkarte
09.03.2025

Die Fluggesellschaft Ryanair gibt der ausgedruckten Bordkarte noch eine Gnadenfrist. Passagiere können noch bis Anfang November mit einer...

DWN
Finanzen
Finanzen Trading lernen: Können Sie mit Tradingkursen den Markt schlagen?
09.03.2025

Anbieter von Tradingkursen versprechen hohe Renditen mit dem kurzfristigen Handel von Wertpapieren. Doch ist das realistisch? Kann jeder...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schuldenbremse Wählerbetrug: 500 Milliarden Sonderschulden mit alten Bundestag - Das Ergebnis von CDU und SPD
08.03.2025

Die Wirtschaft sieht für die CDU einen klaren Auftrag für Umsetzung dringende Wirtschaftsreformen. Doch die SPD und auch die Grünen und...