Bei einem Bombenanschlag auf einen Militärkonvoi auf den Philippinen sind am Dienstag laut AFP sieben Leibwächter von Präsident Rodrigo Duterte und zwei weitere Soldaten verletzt worden. Wie der Präsident selbst und die Armee mitteilten, explodierte die Bombe vor einem für Mittwoch geplanten Besuch Dutertes im Süden des Landes. Militärsprecher machten islamistische Rebellen verantwortlich, die der Terror-Miliz ISIS die Treue geschworen hätten.
Duterte, der wegen seines harten Vorgehens gegen mutmaßliche Drogendealer und andere Straftäter international in der Kritik steht, hielt dennoch an seinem Besuch in der Region fest: „Mir wurde geraten, es zu verschieben, aber ich habe Nein gesagt. Wir nehmen möglichst denselben Weg.“
Duterte hatte bereits am Montag angekündigt, dass er es nicht zulassen werde, wenn die Philippinen ähnlich wieder Nahe Osten von IS-Terroristen überrannt würden. Vor Sicherheitskräften sagte er laut Reuters, dass er notfalls die Bürgerrechte drastisch einschränken werde, um Islamisten zu stoppen. Duterte warnte vor allem vor dem Aufbau einer terroristischen Basis in Mindanao. Von dort könnte der IS in das ganze Land ausschwärmen.
Der IS wird unter anderem von Saudi-Arabien und Katar finanziert. Hillary Clinton hatte laut Wikileaks eingeräumt, dass es eine "klammheimliche Finanzierung durch die Regierungen" dieser Staaten gäbe. Saudi-Arabien ist der engste Verbündete der USA und der EU im Nahen Osten.
Der Anschlag in der Stadt Marawi ereignete sich nur wenige Tage nach dem Beginn einer Armeeoffensive gegen Aufständische der Islamistengruppe Maute. Die Behörden machen diese Gruppierung auch für den Anschlag in Dutertes Heimatstadt Davao im September verantwortlich, bei dem 15 Menschen getötet wurden. Im Süden der überwiegend katholischen Philippinen kämpfen muslimische Rebellen seit Jahrzehnten für ihre Unabhängigkeit.