Finanzen

Bargeld-Abschaffung: Skandinavien stoppt Prägung von Münzen

Die skandinavischen Länder gelten als Vorreiter bei der Abschaffung von Bargeld. Dänemark hat seine letzte Münzprägeanstalt geschlossen.
18.12.2016 02:55
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die skandinavischen Staaten Schweden, Dänemark und Norwegen gelten als Vorreiter bei der Abschaffung von Bargeld, welche auf der ganzen Welt Führsprecher findet. Dänemark hat seine letzte Münzprägeanstalt inzwischen geschlossen und den Betrieb nach Finnland ausgelagert, berichtet Bloomberg. Damit gibt es in den drei besagten Staaten keine Münzprägung mehr.

Nur noch rund 20 Prozent aller Transaktionen wurden in Dänemark im vergangenen Jahr mit Bargeld abgewickelt – in Deutschland und Österreich sind es etwa 80 Prozent gewesen. Diesen Wert der Bargeldverwendung erreichte Dänemark das letzte Mal Anfang der 1990er Jahre.

Im Juni schrieb die dänische Zentralbank, dass die Verwendung von Bargeld mehr als doppelt so hohe Kosten verursachen würde, wie der bargeldlose Zahlungsverkehr. Zudem arbeite man an einer elektronischen Form der Landeswährung Kroner. Auch die schwedische Zentralbank entwickelt derzeit eine virtuelle Form der Landeswährung. Die dänische Regierung erlaubt Geschäften sogar mittlerweile, die Annahme von Bargeld zu verweigern. Mehr als die Hälfte der Dänen benutzt zudem die Smartphone-App „MobilePay“, um Geldbeträge schnell zu überweisen.

Die Umstellung auf einen elektronischen Zahlungsverkehr birgt jedoch auch große Risiken – besonders für den Schutz persönlicher Daten. Im Jahr 2014 wurde beispielsweise bekannt, dass eine Zeitschrift über Jahre einen Berater des Zahlungsabwicklers Nets dafür bezahlt hatte, Informationen über die Geldgeschäfte von Politikern und Prominenten zu liefern. Die Abschaffung von Münzen und Scheinen ist noch aus einem anderen Grund riskant: Nur Bargeld – und Edelmetalle wie Gold und Silber – ermöglichen es den Bürgern, ihre Ersparnisse vor dem Zugriff von Banken und Regierungen zu schützen und so mögliche Strafgebühren zu entgehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Vermögensaufbau stagniert: Wie der Staat privates Vermögen verhindert
23.08.2025

Die Vorstellung vom reichen Deutschen entspricht immer weniger der Realität: Höhere Lebenshaltungskosten, höhere Sozialabgaben,...

DWN
Panorama
Panorama Verbraucherschützer warnen: Kritik an Parkplatzfirmen nimmt zu
23.08.2025

Beschwerden über Parkplatzfirmen nehmen rasant zu. Immer mehr Autofahrer stoßen auf intransparente Regeln und saftige Vertragsstrafen....

DWN
Politik
Politik Deutschland mit stärkster Armee Europas? Ohne Chinas Rohstoffe bleibt es ein Trugbild
23.08.2025

Deutschland rüstet auf wie nie zuvor – doch ausgerechnet Peking hält den Schlüssel zu den nötigen Rohstoffen in der Hand. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase frisst IT-Jobs: Informatik-Absolventen geraten unter die Räder des Hypes um Künstliche Intelligenz
23.08.2025

Der Traum vom Programmierboom platzt: Während Konzerne Milliarden in Künstliche Intelligenz pumpen, stehen junge Informatik-Absolventen...

DWN
Technologie
Technologie HVO100: Studie kritisiert Klimabilanz der Diesel-Alternative
22.08.2025

HVO100 gilt als moderne Diesel-Alternative und soll den Klimaschutz vorantreiben. Doch eine aktuelle Studie der Deutschen Umwelthilfe wirft...

DWN
Finanzen
Finanzen Steigende Lebensmittelpreise: Diese fünf Produkte treiben die Kosten in die Höhe
22.08.2025

Die steigenden Lebensmittelpreise belasten Verbraucher spürbar. Während viele Haushalte auf günstigere Alternativen ausweichen, warnen...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Schau mir in die Augen, Kleiner! Wie das Start-up Navel Robotics den Pflegenotstand lösen könnte
22.08.2025

Das Münchener Start-up Navel Robotics entwickelt einen sozialen Roboter für Pflegeheime und Kliniken. Er spricht mit den Bewohnern über...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Deal mit China: Wie es von den Zöllen profitiert
22.08.2025

Donald Trump hat seine Zollpolitik neu geordnet – doch anstatt China hart zu treffen, verschont er Peking weitgehend. Europa hingegen...