Politik

Anschlag Dortmund: Nun Verdacht auf rechtsextreme Täter

Beim Anschlag gegen Borussia Dortmund gibt es nun einen Verdacht auf rechtsextreme Täter.
15.04.2017 02:43
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

[vzaar id="2845103" width="600" height="338"]

Nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund (BVB) ist ein weiteres angebliches Bekennerschreiben aufgetaucht. Wie der Berliner Tagesspiegel am Freitag auf seiner Website berichtete, ging bei der Zeitung eine offenbar rechtsextreme E-Mail ein, in der es heißt, der Anschlag in Dortmund sei eine "letzte Warnung". Der anonyme Verfasser berufe sich auf Adolf Hitler und drohe mit einem weiteren Anschlag. Auch werde gegen "Multi Kulti" gehetzt.

Weiter heißt es laut Tagesspiegel in der E-Mail, am 22. April werde "buntes Blut fließen". Der "Trupp Köln" stehe bereit. Dem Bericht zufolge zielt die Drohung möglicherweise auf die geplanten Proteste gegen den AfD-Parteitag in Köln. Aus Sicherheitskreisen hieß es der Zeitung zufolge, dass das Schreiben ernst genommen werde. Die Mail könne mit dem Anschlag von Dortmund zu tun haben, es könne sich aber auch um einen Trittbrettfahrer handeln.

Reuters schreibt: "Experten zeigen sich seit Tagen skeptisch, was die Herkunft der Schreiben angeht. In Sicherheitskreisen hieß es zuletzt, ermittelt werde daher auch in Richtung rechter und linker Extremismus."

Bislang ist unklar, wer den Anschlag am Dienstagabend verübt hat. Auf einen islamistischen Hintergrund verweisende Bekennerschreiben, die am Tatort in Dortmund gefunden wurden, sollten wahrscheinlich in die Irre führen, wie mehrere Medien laut AFP am Freitag unter Berufung auf eine islamwissenschaftliche Untersuchung berichteten. Möglicherweise hätten der oder die Verfasser eine radikalislamische Motivation nur vorgetäuscht.

Am Dienstagabend waren in Dortmund drei Sprengsätze in der Nähe des Mannschaftsbusses des Fußball-Bundesligisten explodiert, als sich die Spieler auf dem Weg zu der Champions-League-Partie gegen den AS Monaco befanden. Dabei wurden der Dortmunder Fußballer Marc Bartra und ein Polizist verletzt.

Nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund (BVB) wollen die Bundesländer einem Bericht zufolge ihre Einsatzkonzepte überprüfen. Die Prüfung betreffe sportliche und kulturelle Großveranstaltungen wie etwa Bundesligaspiele und Konzerte, bei denen die Sicherheitsvorkehrungen notfalls aufgestockt werden müssten, berichtete die "Bild" (Samstagsausgabe).

Dies hätten die zuständigen Experten der Innenministerkonferenz (IMK) von Bund und Ländern in einer Telefonkonferenz vereinbart. Bereits vereinbart worden sei dabei, die "Zugänge zu den Veranstaltungen verstärkt zu kontrollieren", den "Objekt- und Personenschutz" anzupassen und die "Einsatzkräfte zu sensibilisieren".

Nach "Bild"-Informationen setzte die Bundespolizei zudem am Mittwochabend aus Anlass der beiden Champions-League-Begegnungen Beamte der Anti-Terror-Bereitschaftspolizei BFE+ ein. Sie operierten dem Bericht zufolge verdeckt und seien nur für "den Fall der Fälle" vor Ort gewesen.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der ESG-Betrug: Wie Konzerne Moral simulieren
15.06.2025

Konzerne feiern Nachhaltigkeit, während ihre Bilanzen eine andere Sprache sprechen. Zwischen Greenwashing, Sinnverlust und Bürokratie:...

DWN
Panorama
Panorama Leben auf einem Eismond? - Astrobiologe auf Spurensuche
15.06.2025

Dicke Eiskruste und bis zu minus 200 Grad - klingt nicht gerade angenehm. Warum der Saturnmond Enceladus auf der Suche nach außerirdischem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kritik oder Mobbing? Wie Sie den feinen Unterschied erkennen
15.06.2025

Mobbing beginnt oft harmlos – mit einem Satz, einem Blick, einer E-Mail. Doch wann wird aus Kritik systematische Zermürbung? Dieser...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Das neue Magazin ist da: Das können wir gut - wo Deutschland in Zeiten von KI, Transformation und Globalisierung überzeugt
15.06.2025

Was kann Deutschland gut? Diese Frage mag auf den ersten Blick einfach erscheinen, fast schon trivial. Doch in einer Zeit, in der das Land...

DWN
Finanzen
Finanzen „Banknoten-Paradoxon“: Milliarden unter den Matratzen - Bargeldmenge steigt weiter
15.06.2025

Ungeachtet der stetig abnehmenden Bedeutung von Scheinen und Münzen beim alltäglichen Einkauf steigt die im Umlauf befindliche...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Kleinkrieg“ um Lkw-Plätze: Autoclub kritisiert Überfüllung
15.06.2025

Auf und an Autobahnen in Deutschland fehlen viele tausend Lkw-Stellplätze – nach einer Kontrolle an Rastanlagen beklagt der Auto Club...

DWN
Politik
Politik Machtverschiebung in Warschau: Der Aufstieg der Nationalisten bringt Polen an den Abgrund
15.06.2025

In Polen übernimmt ein ultrakonservativer Präsident die Macht – während die liberale Regierung um Donald Tusk bereits ins Wanken...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trotz US-Verboten finden chinesische Tech-Giganten Wege, um im KI-Rennen zu bleiben
14.06.2025

Die USA wollen Chinas Aufstieg im KI-Sektor durch Exportverbote für High-End-Chips stoppen. Doch Konzerne wie Tencent und Baidu zeigen,...