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Eine große Mehrheit der Europäer wünscht sich, dass die Nationalstaaten und nicht die EU für die Einwanderung nach Europa und die Migration innerhalb Europas zuständig ist. Dies geht aus einer Umfrage des Pew Research Centers in zehn Mitgliedsstaaten der EU hervor.
Im Schnitt fordern 74 Prozent der Befragten, dass die nationalen Regierungen damit betraut werden, die Einwanderung von Nicht-EU-Bürgern nach Europa zu kontrollieren und nicht die EU. Am deutlichsten ist dieser Wunsch in Ungarn (82 Prozent), Polen (77 Prozent), Frankreich (75 Prozent), Deutschland (75 Prozent), den Niederlanden (74 Prozent), Griechenland (70 Prozent) und Schweden (70 Prozent) ausgeprägt. Auch in Italien (54 Prozent) und Spanien (62 Prozent) gibt es dafür eine Mehrheit.
Dasselbe Meinungsbild zeigt sich im Hinblick auf die Binnenmigration in der EU. Auch hier fordert eine klare Mehrheit von durchschnittlich etwa 66 Prozent, dass die Regierungen für die Einreise von EU-Bürgern in ein anderes EU-Land zuständig sein sollten. Am höchsten fällt die Zustimmung in Frankreich und Polen mit jeweils 71 Prozent aus, am niedrigsten in Italien und Spanien mit jeweils 55 Prozent.
Eine Mehrheit von durchschnittlich 77 Prozent der befragten Europäer wünscht sich jedoch einen Verbleib ihres Landes in der EU. Rund 88 Prozent der Deutschen, 84 Prozent der Spanier und 82 Prozent der Polen sind dafür. Am schwächsten fallen die Sympathien für die EU in den wirtschaftlich angeschlagenen Staaten Italien (54 Prozent) und Griechenland (58 Prozent) aus.
Nichtsdestotrotz fordert eine knappe Mehrheit von durchschnittlich 53 Prozent, dass ein Referendum über den EU-Verbleib ihres Landes abgehalten werden sollte. Dies deutet darauf hin, dass Bürger ihre Interessen von den Organen der EU nicht ausreichend repräsentiert fühlen. Deutliche Mehrheiten für ein Referendum existieren in Spanien (65 Prozent), Frankreich (61 Prozent) und Italien (54 Prozent). In den Niederlanden ist eine Mehrheit von 54 Prozent gegen die Abhaltung eines Referendums, in Ungarn gibt es ein Patt und in Deutschland eine schwache Mehrheit für ein Referendum.