Politik

Merkel bei Wahlkampfauftritten in Sachsen und Thüringen beschimpft

Aufgebrachte Demonstranten haben Auftritte von Bundeskanzlerin Merkel in Thüringen und Sachsen gestört.
18.08.2017 02:07
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die dpa berichtet:

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ist bei Wahlkampfauftritten in Sachsen und Thüringen massiv beschimpft worden. Mit Trillerpfeifen und "Hau ab"-Rufen störten Pegida- und AfD-Anhänger am Donnerstag ihren Auftritt in der Erzgebirgsstadt Annaberg-Buchholz. Rund 150 Demonstranten fanden sich auf dem Marktplatz ein, um der Kanzlerin einen ohrenbetäubenden Empfang zu bereiten. Auch ein Auftritt Merkels in Thüringen wurde von heftigen Beschimpfungen begleitet.

In Annaberg stand auf Plakaten "Volksverräter", "Nicht meine Kanzlerin" oder "Merkels DDR 2.0" zu lesen. Die Polizei erteilte mehrere Platzverweise. Insgesamt seien neun Straftaten registriert worden: zweimal das Zeigen des Hitlergrußes, drei Beleidigungen, drei Verstöße gegen das Versammlungsgesetz sowie einmal Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, teilte die Polizei mit.

Merkel wurde von einem starken Aufgebot an Sicherheitskräften geschützt. Vor mehreren hundert, teils geladenen Zuhörern ging sie schon zu Beginn der Veranstaltung auf wütende Demonstranten ein: "Manche können nur schreien, manche wollen etwas bewegen, andere rufen nur", sagte sie.

Angesichts der fremdenfeindlichen Pegida-Anhänger verteidigte die Kanzlerin die Flüchtlingspolitik ihrer Regierung: "Wir haben gezeigt, dass wir bereit sind, Menschen zu helfen, die in Not sind. Das war ein gutes Stück Deutschland in einer humanitären Notlage."

Ein Jahr wie 2015 solle und dürfe sich aber nicht wiederholen, sagte Merkel. Es sei aber nicht Politik der Union, eine Gruppe gegen eine andere auszuspielen. "Wir unterscheiden nicht, sondern wir akzeptieren auch Unterschiede."

Beim Wahlkampfauftakt der thüringischen CDU auf dem Gelände der Landesgartenschau in Apolda riefen rund 30 Menschen: "Hau ab", "Lügenpack", "Heuchler" oder "Volksverräter". Auf einem Transparent stand: "Grenzen hoch und Schotten dicht"; auf einem anderen: "Wer CDU wählt, wählt unbegrenzte Einwanderung von Scheinasylanten". Merkel sagte mit Blick auf die Rufe nur: "Ja, kennen wir ja schon."

Vor einem Monat hatte es bereits bei Besuchen von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) in Dresden und Zwickau lautstarke Proteste aus dem Pegida- und AfD-Umfeld gegeben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Krieg ohne Inflation: Wie Israel das ökonomische Tabu bricht
18.06.2025

Israel führt Krieg, pumpt Milliarden in Rüstung und treibt die Geldmenge nach oben – doch die Inflation bleibt aus. Ist alles, was wir...

DWN
Politik
Politik Kommt die Wehrpflicht? Nur jeder dritte Deutsche würde heute Wehrdienst leisten
18.06.2025

Die Nato drängt: Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie soll die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Raus ist raus: Russland droht westlichen Firmen mit Rückkehr-Verbot
18.06.2025

Westliche Konzerne wollten erst raus – und nun leise zurück nach Russland? Die Regierung macht dicht: Rückkaufrechte gestrichen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stellenabbau: Deutsche Industrie verliert in nur einem Jahr 100.000 Arbeitsplätze
18.06.2025

Die desaströse Wirtschaftspolitik der letzten Jahre führt in der Konsequenz zu immer mehr Stellenabbau in der deutschen Industrie. Vor...

DWN
Finanzen
Finanzen Silberpreis und Platinpreis explodieren – verdrängen diese Metalle bald das Gold als Krisenwährung?
18.06.2025

Der Silberpreis und der Platinpreis schießen in die Höhe – und Anleger wenden sich zunehmend vom teuren Gold ab. Droht dem einstigen...

DWN
Politik
Politik Diäten, Rente und Pflege - was sich im Juli ändert
18.06.2025

Gerade in der Urlaubszeit wäre mehr Geld auf dem Konto ein Traum: Für wen ab Juli mehr drin ist und welche Fristen Sie beachten sollten.

DWN
Politik
Politik Neuer BND-Chef wird Martin Jäger - bisher deutscher Botschafter der Ukraine
18.06.2025

Der deutsche Botschafter in der Ukraine, Martin Jäger, wird neuer Präsident des Bundesnachrichtendienstes. BND-Präsident Bruno Kahl...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Überstundenabbau: Ansammeln von Überstunden - Welche Rechte haben Arbeitgeber?
18.06.2025

Das Überstundenvolumen liegt in Deutschland, auch ohne steuerfreie Überstunden, auf einem hohen Niveau: 2024 wurden 1,2 Milliarden...